Der Nonfood-Einzelhandel umfasst den Handel mit Gütern, die nicht sofort zu verbrauchen sind. Dazu gehören unter anderem Textilien und Bekleidung, Möbel, Kosmetik- und Hygieneartikel oder auch Hartwaren. Discounter nehmen in diesem Marktsegment eine prominente Rolle ein. Auch wenn traditionell das Warensortiment von Discountern begrenzt ist und vornehmlich Rabatte und preiswerte Waren im Vordergrund stehen, so ergänzen Markenprodukte zunehmend günstige Eigenmarken. Der Umsatz der Branche steigt seit Jahren kontinuierlich an, der Textildiscounter
z. B. erwirtschaftete im Jahr 2023 einen Rekordumsatz von mehr als neun Milliarden Britischen Pfund und auch der deutsche Konkurrent
verzeichnete im letzten Geschäftsjahr eine Erhöhung auf rund 1,3 Milliarden Euro. Allgemein
nach den Corona-Jahren problemlos erholt.
Konsumverhalten und prominente Discounter in Deutschland
Die Ausgaben privater Haushalte in Deutschland für
Bekleidung sind im Gegensatz zu den
Ausgaben für Heimtextilien in den Corona-Jahren 2020 und 2021 stark gesunken, verzeichneten dafür im Jahr 2023 einen Umsatzrekord von mehr als 65 Milliarden Euro. Die
Konsumausgaben privater Haushalte für Körperpflege erreichten im Jahr 2023 ebenfalls einen Rekordhoch mit über 42,9 Milliarden Euro Umsatz. Nicht erst seit der Pandemie erhöhen sich zudem die durchschnittlichen Onlineausgaben für Nonfood-Produkte in Deutschland. Die Expansion der Textildiscountmärkte wie
KiK oder
TK Maxx und Hartwaren-Discounter wie
TEDi,
KODi oder der niederländischen Discounter
Action und
Zeeman tragen wesentlichen zu den steigenden Volumina im deutschen Markt und Onlinehandel bei.
Discounter vs. stationärer Fachhandel
Nonfood-Discounter wie TK Maxx oder TEDi wachsen zusehends und setzen stationäre Fachhändler sowie traditionelle Handelsketten weiter unter Druck. Im Gegensatz zu den traditionellen Handelsketten wie
Tchibo,
Galeria Karstadt Kaufhof oder
Depot, die reihenweise ihre stationären Standorte schließen und zum Teil sogar Insolvenz anmelden mussten, erweitern Nonfood-Discounter ihre Präsenz in den Innenstädten Deutschlands und auf dem internationalen Markt. Denn das Konzept aus akzeptabler Qualität zu günstigen Preisen scheint immer besser zu funktionieren. Es ist eine der wenigen Branchen, die nicht unter dem Druck des Onlinehandels leidet. Discounter wie der niederländische Ableger Action steigerten einerseits die
Anzahl ihrer Filialen in mittlerweile elf Ländern, sowie die
Anzahl der Mitarbeitenden auf über 69.000 im Jahr 2023.
Kontroversen um Discounter-Produktion
Die Gründe für den enormen Erfolg der Nonfood-Discounter liegt jedoch nicht nur in der Vorliebe der Deutschen für Schnäppchen oder dem überzeugenden Konzept der Unternehmen bestehend aus preiswerten Produkten, geringen Marketingkosten, Standardisierung und Logistikeffizienz. Große Teile der
Produktion der Nonfood-Discounter im Hartwaren- und Textilbereich befinden sich in prekären Niedriglohnländern wie China oder Bangladesch. Die Produktion in den Fabriken dieser Länder sichert die günstigen Preise der Produkte ab und ermöglicht somit überhaupt das Angebot von sogenannten Ein-Euro-Produkten und großen Teilen der Discounter-Angebote.
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