Statistiken zum Möbelhandel in Deutschland
Marktführer im deutschen Möbelhandel
Etwa drei Viertel des gesamten Marktvolumens landen beim noch stark mittelständisch geprägten stationären Möbeleinzelhandel. Unangefochtener Branchenprimus ist der schwedische IKEA-Konzern. Schärfster Konkurrent in Deutschland ist die österreichische XXXLutz-Gruppe. XXXLutz und Höffner, dessen erklärtes Ziel es ist, IKEA im deutschsprachigen Raum zu entthronen, expandieren vor allem durch Übernahmen kleinerer Konkurrenten. So schluckte Höffner zum Beispiel die Traditionsunternehmen Möbel Kraft und Möbel Walther und XXXL übernahm unter anderem Hiendl und Mann Mobilia.Der Marktanteil der größten Möbelhändler in Deutschland zeigt die Rollenverteilung klar auf. Auf der einen Seite stehen die dynamisch expandierenden und teilweise multinational agierenden Konzerne. Ihnen gegenüber sitzen die kleinen und mittelständischen Möbelhäuser am kürzeren Hebel. Insgesamt ist die Zahl der Unternehmen seit der Jahrtausendwende rückläufig. Die meisten Filialen deutschlandweit weisen jedoch nicht die Umsatzriesen auf, sondern das dänische Unternehmen JYSK (ehemals Dänisches Bettenlager).
Verändertes Konsumverhalten und Auswirkungen auf den Möbelhandel in Deutschland
Die Verbreitung des E-Commerce macht auch vor der Möbelbranche nicht halt. Sowohl die Nutzeranzahl als auch die Umsätze im Onlinehandel mit Möbeln in Deutschland steigen seit Jahren weiter an und werden dies auch in Zukunft tun. Neue Internet-Pure-Player wie home24 setzen dabei auf die parallelen Trends zur Reurbanisierung und abnehmender Individualmobilität. Diese könnte die großen stationären Flächenanbieter in Zukunft Kunden kosten, da sie oft noch nur mit dem Auto zu erreichen sind. Doch reagiert auch der stationäre Einzelhandel auf diese Entwicklungen. Der Onlineanteil von IKEA am Gesamtumsatz in Deutschland lag im Jahr 2023 zwar nicht mehr ganz so hoch wie zu Zeiten der Corona-Pandemie aber immerhin bei rund 23 Prozent. Das Unternehmen betreibt zudem seit einigen Jahren eine Filiale mitten in der Fußgängerzone in Hamburg-Altona und vollzieht damit den Sprung von der Peripherie ins Zentrum der Hansestadt. Eine engere Verzahnung mit Speditionsdienstleistungen wäre ebenfalls ein gangbarer Weg, dem sich verändernden Verbraucherverhalten Rechnung zu tragen. Noch ist also zu bezweifeln, dass dem klassischen Möbeleinzelhandel eine ähnliche Disruption bevorsteht wie dem Buchhandel durch Amazon oder dem Modegeschäft durch Zalando.Eine detaillierte Analyse der Einstellungen und Ansichten von Verbrauchern in Deutschland beim Kauf von Möbeln, die die Kaufabsichten und Ausgabebereitschaft näher beleuchtet, findet sich in dem gleichnamigen Dossier.