, die sich für die berufspolitischen Belange ihrer Mitglieder einsetzen und deren Interessen vertreten. Das Recht für alle Beschäftigten, Gewerkschaften zu bilden, um ihre arbeitsbezogenen Interessen zu wahren, ist im Grundgesetzt in Artikel 9, Absatz 3 verankert. Eine der wichtigsten Aufgaben von Gewerkschaften ergibt sich aus dem Tarifvertragsgesetz § 2: als
verhandeln Gewerkschaften mit den Arbeitgeber(verbänden) Tarifverträge und schließen diese ab. Zur Durchsetzung ihrer Ziele (meist bezüglich Lohn, Urlaubstagen und Pausenregelungen) können von der Gewerkschaften
als Druckmittel eingesetzt werden. Darüber hinaus helfen Gewerkschaften ihren Mitgliedern auch auch bei anderen Problemen mit dem Arbeitgeber, dabei berät sie die Mitglieder oder vermittelt einen Rechtsanwalt. Häufig rufen Gewerkschaften am
, dem internationalen Tag der Arbeit (auch Tag der Arbeiterbewegung oder Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse genannt) zu Kundgebungen oder Protestveranstaltungen auf.
IG Metall und ver.di sind größte Gewerkschaften im DGB
Der Deutsche Gewerkschaftsbund, kurz DGB, ist die größte Dachorganisation von Einzelgewerkschaften in Deutschland. Insgesamt gehören zum DGB acht Mitgliedsgewerkschaften, die alle Branchen und Wirtschaftsbereiche in Deutschland abdecken. Im Jahr 2023 betrug die Anzahl der
Mitglieder in den DGB-Gewerkschaften in Deutschland rund 5,7 Millionen. Dabei
verliert der DGB tendenziell immer mehr Mitglieder, vor 10 Jahren waren es noch 6,1 Millionen, vor 20 Jahren gar 7,4 Millionen Mitglieder. Der
Frauenanteil unter den DGB-Mitgliedern lag im Jahr 2023 bei circa 34 Prozent. Seit Mai 2022 ist Yasmin Fahimi Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, sie folgte Reiner Hoffmann, der den Posten zwischen 2014 und 2022 innehatte.
Die IG Metall ist die größte Gewerkschaft im DGB, gemessen an der
Anzahl der Mitglieder von ca. 2,14 Millionen im Jahr 2023. Auch die IG Metall verzeichnet in den letzten Jahren einen deutlichen Rückgang bei den Mitgliederzahlen. Die
Beitragseinnahmen der IG Metall, die ihren Sitz in Frankfurt am Main hat, stiegen im Vergleich zum Vorjahr 2022. Im Jahr 2023 betrugen die Beitragseinnahmen rund 620 Millionen Euro. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, kurz ver.di, ist die zweitgrößte Gewerkschaft in Deutschland. Ihre
Mitgliederanzahl belief sich im Jahr 2023 auf rund 1,9 Millionen Personen, hier stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr.
Tarifverhandlungen als Kernaufgabe
Bei den Verhandlungen rund um Tarifverträge sollen die Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vertraglich festgelegt werden. Tarifverträge können zwischen einzelnen Unternehmen oder ganzen Branchenverbänden geschlossen werden. Die Interessen der Arbeitnehmer:innen werden in den Tarifverhandlungen in der Regel von Gewerkschaften vertreten. Unter den Tarifabschlüssen gibt es unterschiedliche Vertragsformen – zu den häufigsten Vertragsformen zählen Tarifverträge mit Mantelbestimmungen. In den Mantelbestimmungen werden Arbeitsbedingungen wie Wochenarbeitszeiten oder Urlaubsanspruch festgehalten. Die größten Streitpunkte in den regelmäßigen Vertragsverhandlungen sind Löhne und Gehälter. Eine
Steigerung der Tariflöhne variiert dabei stark zwischen den einzelnen Branchen. Wenn aus Sicht der Gewerkschaften Vertragsverhandlungen nicht nach Wunsch verlaufen, kann es zu einem Warnstreik kommen.
Das härteste Mittel der Gewerkschaften - der Warnstreik
Das Streikrecht gilt als letztes Mittel im Arbeitskampf und ist im Grundgesetzt verankert. Im Vergleich steht Deutschland hinsichtlich eines
streikbedingten Arbeitsausfalles hinter einigen seiner europäischen Nachbarländer: Zwischen den Jahren 2012 und 2021 fielen durch Streiks durchschnittlich 18 Arbeitstage im Jahr pro 1.000 Beschäftigten aus. Damit lag Deutschland unter anderem hinter Belgien (96 Tage), Frankreich (92 Tage) und Kanada (78 Tage). Dennoch waren im Jahr 2022 insgesamt 1.532
Betriebe in Deutschland von Streiks betroffen, an denen rund 930.000
Beschäftigte teilnahmen.
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