Im Dezember 1929 als reiner Rennstall gegründet, machte das italienische Unternehmen Ferrari in seinen Anfängen einen eher unscheinbaren Eindruck. Rennstallgründer und Namensgeber Enzo Ferrari trainierte und betreute mit seinem Team die Rennfahrer, während der Partner und Automobilhersteller
die entsprechenden Fahrzeuge stellte.
Vom Rennsport zum Privatkunden
Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, im Jahr 1947, begann Ferrari unter Aufsicht und Vision des Firmengründers und ehemaligen Rennfahrers Enzo schließlich die Produktion eigener Rennwagen, die noch im Mai desselben Jahres erste Siege verbuchen konnten. Seither ist der Name Ferrari aus dem Motorsport, insbesondere der
Formel 1, nicht mehr wegzudenken. Die Scuderia Ferrari fuhr jedes der großen Rennen mit und konnte sich spätestens durch Fahrer wie Michael Schumacher oder
Sebastian Vettel an der Spitze des Automobilrennsports etablieren.
Verbunden war die Geschichte stets mit Erfolg bei Motorsport-Fans. Neben dem Bau seiner rasanten Rennwagen setzt Ferrari seit jeher auch auf die Produktion eleganter und vor allem kraftvoller Luxuskarosserien für Privatliebhaber. Im Jahr 2022
verkaufte Ferrari rund 13.200 dieser Fahrzeuge. Dies stellt einen Höchstwert dar. Besonders beliebt waren die Autos dabei vor allem in Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika. So machte der
Absatz der in Europa verkauften Fahrzeuge aus dem Hause Ferrari zu diesem Zeitpunkt etwa 45 Prozent des Gesamtwerts aus. Daneben entfielen etwa 17 Prozent der Verkäufe auf den asiatisch-pazifischen Raum. Insgesamt konnte das Unternehmen 2022 einen
Umsatz von circa 5,1 Milliarden Euro generieren. Das
EBIT lag bei etwa 1,2 Milliarden Euro.
Zwischen Triumph und Tragödie
Doch Ruhm und Erfolg Ferraris gingen auch mit einigen Skandalen umher. So war Enzo Ferrari selbst dafür bekannt, seine Fahrer oftmals gezielt gegeneinander auszuspielen oder aber ohne Rücksicht auf deren Sicherheit zu waghalsigen Fahrmanövern in halsbrecherischen Tempi zu motivieren. Zur Geschichte des Unternehmens gehören so neben den zahlreichen Erfolgen in der
Konstrukteurswertung und bei den
Rennen auch tragische Unfälle, bei denen Fahrer verstarben.
Vor allem bei Männern beliebt
In Deutschland waren zu Anfang des Jahres 2023 rund13.800 Pkw des
italienischen Automobilherstellers zugelassen. Besonders beliebt waren die Fahrzeuge dabei in
Bayern. Mehr als 3.000 dieser Sportwagen befanden sich hier im Besitz zahlreicher Liebhaber. Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamts waren 2021 unter den Ferrari-Halter vergleichsweise wenig junge und
weibliche Personen zu finden, weniger als ein Prozent der
Halter war jünger als 30 Jahre.
Elektroauto bei Ferrari ist Zukunftsmusik
Der Markt für
Elektromobilität sorgt weltweit für wachsendes Interesse und Umsatzmöglichkeiten. Von den im Jahr 2022 insgesamt über 6,7 Millionen abgesetzten Batterieelektroautos, wurden die meisten in der Region Asien-Pazifik umgesetzt. In Europa
gilt Deutschland als Vorreiter in Sachen
Neuzulassungen von Elektroautos. Es sind vor allem die Automarken Tesla und Volkswagen, die zurzeit den Markt für E-Autos dominieren. Dies spiegelt sich unter anderem in den
Verkaufszahlen von Elektroautos der beiden Marken wider. Ferrari setzt nach eigenen Angaben auf eine disziplinierte Elektrifizierungsstrategie und lässt sich daher mehr Zeit als andere Autohersteller. Auf der Jahreshauptversammlung 2021 kündigte der Aufsichtsratsvorsitzende John Elkann den ersten E-Ferrari für 2025 an.
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