Der Begriff Inflation bezeichnet die ansteigende Entwicklung der Preise. Bei fallenden Preisen spricht man dagegen von Deflation. In der Schweiz wird die Inflationsrate über den Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) gemessen. Der Index misst die Preisentwicklung der für die privaten Haushalte bedeutsamen Waren und Dienstleistungen anhand des sogenannten
. Dem sich im Zeitablauf verändernden Konsumverhalten der Haushalte wird durch eine jährliche Anpassung und Neugewichtung des Warenkorbs Rechnung getragen. Die wichtigsten Posten im Warenkorb sind mit Stand 2023 Wohnen und Energie mit 25,35 Prozent, Gesundheitspflege mit 15,3 Prozent sowie Verkehr mit 12,03 Prozent. Preisveränderungen in diesen Kategorien haben daher tendenziell einen großen Einfluss auf die Inflationsrate.
Der Krieg in der Ukraine beeinflusst die Inflationsrate
Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine stiegen im Jahr 2022 die
Konsumentenpreise in der Schweiz um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch wenn dies für die Schweiz einen Höchststand seit Jahrzehnten bedeutet, blieben im Gegensatz zur
EU die Preise vergleichsweise stabil. Für 2023 sagen
Prognosen eine Inflationsrate zwischen 2 und 2,7 Prozent voraus (Stand: Mai 2023). Grundsätzlich kann die von den Konsumenten
gefühlte Preisentwicklung zum Teil deutlich von den offiziellen amtlichen Zahlen abweichen; in der Regel wird dabei eine stärkere Teuerung empfunden.
Hohes Preisniveau: Leben in der Schweiz ist teuer
Zu dieser Einschätzung tragen sicherlich die nach wie vor sehr hohen Lebenshaltungskosten bei, die insbesondere im internationalen Vergleich hervorstechen. So lag das
Preisniveau in der Schweiz 2021 um 77,4 Prozent über dem Schnitt der EU-Staaten. Am deutlichsten war der
Preisunterschied im Jahr 2021 dabei in den Bereichen Bildung (168,8 Prozent teurer), Gesundheitspflege (125,8 Prozent) und Wohnung/Energie (96,7 Prozent); am geringsten hingegen bei Bekleidung und Schuhen (29,5 Prozent), Alkoholischen Getränken/Tabakwaren/Drogen (28,8 Prozent) sowie beim Verkehr (19,7 Prozent). Auch im
Big-Mac-Index belegt die Schweiz die Spitzenposition weltweit.
Weitere Preisindizes
Neben den Konsumentenpreisen werden in der Schweiz noch weitere Preisindizes erhoben, deren Entwicklung meist die der Verbraucherpreise vorwegnimmt. Der
Produzentenpreisindex misst die Preisentwicklung der Inlandproduktion für die erste Vermarktungsstufe eines Gutes, also beim Verkauf ab Produzent (Ab-Werk-Preise). Er stieg 2022 um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die
Importpreise stiegen sogar um 9,2 Prozent. Der Importpreisindex misst die Preisentwicklung der Importprodukte (Ab-Zoll-Preise). In Kombination beider Indizes nahmen die
Gesamtangebotspreise um 5,6 Prozent zu; die
Inlandspreise stiegen um 7,9 Prozent.
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