Jagd in Deutschland - Statistiken & Fakten
Jäger in Deutschland und Europa
Die Jagd ist ein Handwerk und kann in Ausbildung gelernt werden, mit rund 1.000 sogenannten Revierjäger:innen ist die Zahl der Berufsjäger:innen jedoch relativ gering. Dagegen stieg die Zahl der Jägerprüfungen im letzten Jahrzehnt an: Während im Jahr 2014 rund 11.400 Teilnehmende die Jägerprüfung erfolgreich ablegten, waren es im Jahr 2024 bereits etwa 14.000 Personen. Die Jagdprüfung gilt als besonders anspruchsvoll: Mehr als ein Viertel der Jagdschüler:innen fallen im ersten Versuch durch. Der Weg zum Jagdschein umfasst 66 verschiedene Themenbereiche. Dazu zählen neben praktischen Aspekten der Jagd auch Fachgebiete wie Wildbiologie, Waffenrecht, Hundehaltung, Fleischhygiene, Tierschutzrecht und Landschaftspflege. In Deutschland ist die Jägerschaft mit einem Frauenanteil von elf Prozent zum Großteil männlich.Mit über 1,3 Millionen Jägern stand Frankreich im Jahr 2024 im Ländervergleich der Jägerschaft an der Spitze. Das Verhältnis von 51 Einwohnern auf einen Jäger war jedoch deutlich geringer als in Deutschland. Hierzulande gab es einen Jäger pro 193 Einwohner.
Jagdrecht in Deutschland
In Deutschland ist die Jagd durch das Bundes- bzw. Landesjagdgesetz geregelt. Das Recht besagt, dass das Grundeigentum an Land untrennbar mit dem Jagdrecht verbunden ist. Die Pächter können selbst jagen oder das Recht an Dritte abgeben. Die meisten Grundeigentümer sind in Genossenschaften zusammengeschlossen, da eine Mindestgröße des Eigentums Voraussetzung für die alleinige Jagd ist. Das Jagdrecht beinhaltet jedoch nicht nur das Recht zu jagen, sondern auch die Pflicht der Hege. Dies inkludiert die Fütterung des Wildes in Zeiten der Not sowie den Biotopschutz durch z.B. das Anlegen von Wildäckern. Trotz der gesetzlichen Regelung kommt es immer wieder zur unrechtmäßigen Jagd, der Wilderei. Im Jahr 2024 wurden 1.169 Fälle von Wilderei polizeilich erfasst.Jahresstrecken im Vergleich
Das Rehwild ist das mit Abstand am häufigsten erlegte Wild in Deutschland. So wurden im Jagdjahr 2023/24 rund 1,3 Millionen Rehe erlegt, gefolgt von rund 551.000 Stück Schwarzwild (Wildschweinen) und etwa 442.000 Füchsen. Aus dem erlegten Rotwild wurden etwa 4,75 Millionen Kilogramm Fleisch (mit Decke und Schwarte) gewonnen. Für das genannte Wildbret wurde 2023/24 durchschnittlich 4,50 Euro pro Kilogramm verlangt und damit ein Umsatz von rund 21,4 Millionen Euro erzielt. Wildfleisch gilt generell als teuer, aber auch als Delikatesse.Die Zahl der Jäger:innen in Deutschland ist so hoch wie nie. Die Jagd trägt wesentlich zum Schutz der Natur bei, indem sie Wildbestände kontrolliert und das ökologische Gleichgewicht sichert. Expert:innen warnen davor, dass sich die Jagd zunehmend zu einer bloßen Freizeitbeschäftigung entwickelt, was zu einem Verlust an jagdlichem Wissen und handwerklichen Fähigkeiten führen könnte.