Statistiken zur Religion in Österreich
Katholische Kirche
Obwohl Österreich also sehr katholisch geprägt ist, nimmt die Zahl der Kirchenmitglieder seit Jahren ab. Zwar stellten die Katholiken Ende 2022 mit einem Bevölkerungsanteil von 51,9 Prozent weiter die Mehrheit im Land - zehn Jahre zuvor hatte ihr Anteil aber noch 63,4 Prozent betragen. Ebenso rückläufig ist der Besuch katholischer Gottesdienste. Die Abnahme hat zum einen demografische Gründe (mehr Sterbefälle als Taufen), verweist jedoch auch auf eine bewusste Abwendung von der Kirche: So traten allein im Jahr 2022 rund 90.800 Personen aus der katholischen Kirche aus und damit so viele wie noch nie. Trotz des Mitgliederschwunds ist die katholische Kirche in Österreich sehr finanzstark: Insgesamt nahm sie im Jahr 2021 circa 664,6 Millionen Euro ein und gab etwa 671,2 Millionen Euro aus.Evangelische Kirche
Auch die Mitgliedszahlen der evangelischen Kirche in Österreich sind insgesamt rückläufig; ihr Bevölkerungsanteil lag Ende 2022 nur noch bei 2,9 Prozent. Im Jahr 2022 traten rund 6.000 Personen aus der evangelischen Kirche nach Augsburger Bekenntnis (A.B.) aus; das waren mehr als im Vorjahr. Dem standen circa 2.430 Taufen gegenüber; auch dies immerhin ein Anstieg gegenüber 2021.Islam
Anders als bei den Christen hat die Zahl der Muslime in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen; ihr Bevölkerungsanteil stieg dementsprechend von 0,3 Prozent im Jahr 1971 auf 8,3 Prozent 2021. Dieses Wachstum erklärt sich vor allem durch die Einwanderung aus der Türkei, den muslimischen Gebieten des ehemaligen Jugoslawiens sowie in den letzten Jahren der Flüchtlinge aus dem arabischen und nordafrikanischen Raum. Insgesamt gab es Anfang 2019 278 islamische Vereine und Moscheen. Dabei stehen viele Österreicher dem Islam skeptisch gegenüber: Laut einer im Dezember 2022 durchgeführten Befragung bewerten 67 Prozent das Zusammenleben zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen als schlecht, nur 23 Prozent hingegen als gut. Einer weitere Erhebung zufolge gehört für 73 Prozent der Befragten der Islam nicht zu Österreich.Judentum und Antisemitismus
Die Juden sind mit rund 5.400 Gläubigen (Stand 2021) eine recht kleine Glaubensgemeinschaft in Österreich. Dennoch sehen sie sich oftmals Anfeindungen ausgesetzt: 2022 wurden 719 antisemitische Vorfällen registriert; immerhin weniger als im Vorjahr. Das Stimmungsbild in der Gesamtbevölkerung ist diesbezüglich allerdings zwiegespalten: Laut einer Erhebung halten 47 Prozent der Befragten Antisemitismus für ein Problem in Österreich; 46 Prozent und damit fast ebenso viele sehen dies aber nicht so. Manche antisemitischen Aussagen erreichen Zustimmungsraten um die 30 Prozent.Ausgewählte Daten zu gegenwärtigen Geschehnissen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in Österreich finden Sie auf unserer Themenseite zu aktuellen Trends und Themen des Landes.