Die absolute Zahl der römisch-katholischen Christen in der Schweiz ist seit 2014 leicht rückläufig. Aus diesem Grund, aber auch durch das stärkere Einwohnerwachstums, hat ihr Bevölkerungsanteil in den letzten Jahren leicht abgenommen; von 38,6 Prozent 2010 auf 35,2 Prozent 2018. 1970 waren sogar noch 46,7 Prozent der Schweizer katholisch gewesen. Im Hinblick auf die Kantone war ihr Anteil mit 77,6 Prozent in Uri am höchsten und mit 15,4 Prozent in Bern am niedrigsten.
Bei der evangelisch-reformierten Kirche ist die Anhängerzahl deutlich stärker zurückgegangen: Sie verlor allein seit 2010 rund 190.000 Gläubige und kam 2018 noch auf 1,64 Millionen. Der Bevölkerungsanteil sank in diesem Zeitraum von 28 auf 23,1 Prozent; 1970 hatte er noch 48,8 Prozent betragen. Den höchsten Zuspruch haben die Reformierten im Kanton Bern mit 49 Prozent, am geringsten ist ihr Anteil im Tessin mit 3,9 Prozent. Die Abnahme hat zum einen demografische Gründe (mehr Sterbefälle als Taufen), verweist jedoch auch auf eine bewusste Abwendung von der Kirche: So traten allein im Jahr 2018 rund 21.750 Personen aus der evangelisch-reformierten Kirche aus.
Besonders dynamisch hat sich der Islam in der Schweiz entwickelt: Lebten 1970 lediglich rund 11.000 Angehörige islamischer Glaubensgemeinschaften im Land, waren es im Jahr 2010 bereits über 293.000 und 2017 circa 380.000, wobei im Jahr 2018 die Anhängerzahl auf rund 372.000 wieder leicht absank. Der Bevölkerungsanteil der Muslime stieg zwischen 1970 und 2017 von 0,2 auf 5,4 Prozent, verringerte sich im Jahr 2018 aber wieder auf 5,3 Prozent. Auch hier sind allerdings wieder kantonale Unterschiede zu beachten: Ihr Anteil war 2018 mit 8 Prozent in Basel-Stadt am höchsten und mit 1,9 Prozent in Uri am niedrigsten. Viele Schweizer stehen dem Islam skeptisch gegenüber: Bei einer Umfrage von Ende 2017 waren 70 Prozent gegen eine weitere Zunahme des Bevölkerungsanteils der Muslime. Hierzu passt, dass im Falle einer Volksabstimmung laut einer im Frühjahr 2019 durchgeführten Erhebung 63 Prozent für ein nationales Verschleierungsverbot stimmen würden. Gefragt nach der passendsten Aussage zum Islam, stimmte im Sommer 2016 eine knappe Mehrheit negativen Statements wie dem Islam als Gefahr für die Schweiz oder der Bildung islamischer Parallelgesellschaften zu, während eher Islam-freundliche Aussagen, wie ein unberechtigter Terror-Verdacht und die gute Integration der Mehrheit der Muslime, auf zusammen 47 Prozent kamen. Auf der anderen Seite gaben in einer Befragung Anfang 2017 30 Prozent der Muslime in der Schweiz an, bereits diskriminiert worden zu sein; weitere 25 Prozent kannten Personen aus ihrem Umfeld, denen dies passiert ist.
Die jüdische Gemeinschaft in der Schweiz ist mit knapp 16.300 Anhängern und 0,2 Prozent Bevölkerungsanteil im Jahr 2018 sehr klein. Unter den Kantonen war ihr Anteil in Genf mit 0,9 Prozent am höchsten. Auch diese Religionsgruppe sieht sich bisweilen Anfeindungen ausgesetzt: Im Jahr 2018 wurden allein in der Deutschschweiz 552 antisemitische Aussagen gemeldet.
Neben den etablierten Glaubensgemeinschaften gibt es auch Anhänger von Sekten. Diese Thematik lässt sich annäherungsweise über die Anfragen bei infoSekta, einer Schweizer Beratungsstelle für Sektenfragen, erschließen. Dabei zeigt sich, dass die Anzahl der Anfragen zu Sekten in den letzten Jahren tendenziell zugenommen hat. Die meist thematisierte Gruppe war im Jahr 2018 die Zeugen Jehovas; die Mehrzahl der Kontakte verteilte sich allerdings auf zahlreiche kleinere Vereinigungen. Der weltanschauliche Hintergrund war überwiegend christlich oder esoterisch.
Immer mehr Schweizer leben außerhalb von Religionsgemeinschaften: 2018 gab es rund 1,98 Millionen Konfessionslose; 2010 waren es noch 1,31 Millionen und 1970 sogar nur 57.000 gewesen. Ihr Bevölkerungsanteil stieg dementsprechend von 1,2 Prozent 1970 auf nunmehr 28 Prozent an und hat damit jenen der Evangelisch-Reformierten übertroffen. Die höchste Verbreitung hat die Konfessionslosigkeit im Kanton Basel-Stadt mit 50,9 Prozent; die geringste in Uri mit 9,4 Prozent. Allerdings ist Konfessionslosigkeit nicht zwangsläufig mit Ungläubigkeit oder Atheismus gleichzusetzen; es kann sich hierbei auch um eine Ablehnung kirchlicher Organisationen, aber nicht unbedingt der Religion an sich handeln.