René Muschter
Research Expert für Internationale Länderdaten
Daten und Fakten zu Katar
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Katar ist ein Emirat am Persischen Golf und grenzt an Saudi-Arabien. Das Staatsgebiet Katars besteht aus Wüste und rund 8 von 10 Einwohner:innen leben in der Hauptstadt Doha. Die Bevölkerung Katars hat einen der größten Anteile an Migrant:innen weltweit. Dies liegt an der hohen Zuwanderung an Arbeitskräften aus dem Ausland. Seit der Unabhängigkeit im Jahr 1971 ist Katar eine absolute Monarchie und Teil der Staaten des Golf-Kooperationsrats.
Die Altersstruktur hat sich in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt: Während sich der Anteil der unter 15-Jährigen von 23,5 Prozent im Jahr 2000 auf 15,1 Prozent im Jahr 2024 stark verringerte, stieg der Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung (15 bis 64 Jahre) im gleichen Zeitraum von 75,3 Prozent auf rund 83,25 Prozent. Auch dies ist auf die Arbeitseinwanderer zurückzuführen, die einen Großteil der Bevölkerung ausmachen. Nahezu alle Einwohner Katars (99,1 Prozent) lebten im Jahr 2019 in Städten; es zählt damit zu den Ländern mit der höchsten Urbanisierung (Rang sechs).
Export
Katar fand sich in den vergangenen Jahren regelmäßig im Mittelpunkt internationaler Kritik wider. Insbesondere die Vorwürfe der Ausbeutung ausländischer Arbeiter und die Einschränkung der Pressefreiheit sowie freien Meinungsäußerung standen im Fokus der Kritik. Die Bewertung von Demokratie und politischem Management nach dem Bertelsmann Transformationsindex (BTI) fällt mäßig aus. Internationale Kritik nahm besonders im Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar zu. Im Vorfeld zur WM kam es zu Tausenden Todesfällen unter Gastarbeitern in Katar.
Bevölkerungswachstum in Katar
Die Bevölkerung von Katar hat im Jahr 2024 rund 3,05 Millionen Menschen betragen. Die Bevölkerungsentwicklung in Katar ist seit Jahren positiv, und es wurden teilweise sehr hohe Wachstumsraten erzielt. Im Jahr 2024 ist die Bevölkerung um rund 2,36 Prozent gewachsen. Das hohe Bevölkerungswachstum ist maßgeblich auf die Einwanderung von Arbeitskräften zurückzuführen und weniger auf das natürliche Bevölkerungswachstum.Die Altersstruktur hat sich in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt: Während sich der Anteil der unter 15-Jährigen von 23,5 Prozent im Jahr 2000 auf 15,1 Prozent im Jahr 2024 stark verringerte, stieg der Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung (15 bis 64 Jahre) im gleichen Zeitraum von 75,3 Prozent auf rund 83,25 Prozent. Auch dies ist auf die Arbeitseinwanderer zurückzuführen, die einen Großteil der Bevölkerung ausmachen. Nahezu alle Einwohner Katars (99,1 Prozent) lebten im Jahr 2019 in Städten; es zählt damit zu den Ländern mit der höchsten Urbanisierung (Rang sechs).
Wirtschaft und Rohstoffe
Die Wirtschaft Katars ist maßgeblich von den Erdgas- und Erdölvorkommen geprägt; dementsprechend ist es auch Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC). Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Katar hat 2023 rund 213 Milliarden US-Dollar betragen. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl ergibt sich ein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von rund 69.541 US-Dollar - dies ist das achthöchste Pro-Kopf-BIP weltweit. Das Wirtschaftswachstum in Katar hat 2023 rund 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr betragen, für 2024 werden rund 1,5 Prozent erwartet. In früheren Jahren waren noch hohe, zweistellige Wachstumsraten erzielt worden. Die Arbeitslosenquote hat 2023 bei rund 0,1 Prozent gelegen. Dies ist die niedrigste Arbeitslosenquote weltweit. Die Inflationsrate in Katar hat 2023 rund 3,1 Prozent betragen; 2024 werden die Preise voraussichtlich um rund ein Prozent steigen.Außenhandel
Katar hat im Jahr 2023 einen Handelsbilanzüberschuss von rund 66,4 Milliarden US-Dollar erzielt. Im Vorjahr 2022 wurde aufgrund der gestiegenen Energiepreise ein Überschuss von fast 100 Milliarden US-Dollar erzielt. Dennoch hat Katar auch im Jahr 2023 einen der höchsten Handelsbilanzüberschüsse weltweit erzielt (Rang 10). Die passive Dienstleistungsbilanz Katars hat 2023 bei rund 7,5 Milliarden US-Dollar gelegen.Export
- Wert der Exporte: Im Jahr 2023 hat Katar Waren im Wert von rund 97,4 Milliarden US-Dollar exportiert. Im Vorjahr 2022 betrug der Wert der Güterausfuhren rund 131 Milliarden US-Dollar.
- Wichtigste Exportgüter: Das bei weitem wichtigste Exportgut Katars ist Gas (SITC Abschnitt 34). Gasexporte haben im Jahr 2023 rund 60 Prozent der gesamten Ausfuhren ausgemacht. Erdölerzeugnisse (SITC 33) haben einen Exportanteil von rund 26 Prozent vereinnahmt.
- Wichtigste Exportländer: Das wichtigste Exportland Katars im Jahr 2023 ist China mit einem Ausfuhranteil von rund 19,7 Prozent gewesen. Auf China folgen Südkorea (rund 12,6 Prozent) und Indien mit rund 12 Prozent Exportanteil.
- Wert der Importe: Katar hat im Jahr 2023 Waren im Wert von rund 30,9 Milliarden US-Dollar importiert. Im Vorjahr 2022 wurden Güter im Wert von rund 33,5 Milliarden US-Dollar importiert.
- Wichtigste Importgüter: Die wichtigsten Importgüter Katars sind Kraftmaschinen und Kraftmaschinenausrüstung (SITC 71) mit einem Importanteil von rund 8,5 Prozent gewesen. Bearbeitete Waren (SITC 89) sind mit einem Einfuhranteil von rund acht Prozent die zweitwichtigsten Importgüter Katars, gefolgt von Maschinen, Apparaten und Geräten (SITC 74; 7,69 Prozent).
- Wichtigste Importländer: Die USA sind mit einem Importanteil von rund 15,9 Prozent das wichtigste Partnerland im Einfuhrhandel für Katar. China liegt mit einem Importanteil von rund 14,5 Prozent knapp hinter den USA.
Staatsfinanzen und Rechtsstaatlichkeit
Die Staatsverschuldung von Katar ist relativ niedrig; sie hat 2023 bei rund 43,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gelegen. 2007, vor der weltweiten Finanzkrise, waren es allerdings noch 8,9 Prozent. Während der Corona-Pandemie stieg die Staatsverschuldung auf rund 72,6 Prozent des BIP und sank anschließend wieder. Das Land erzielte in den vergangenen Jahren fast durchgängig hohe Überschüsse im Staatshaushalt; 2016, 2017 und 2020 wurden erstmals Staatsdefizite verzeichnet. Ein Staatsüberschuss von rund 5,6 Prozent konnte im Jahr 2023 verzeichnet werden - für 2024 wird ein Staatsüberschuss von rund zwei Prozent prognostiziert. Die Militärausgaben sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Während der Anteil der Militärausgaben am BIP Katars im Jahr 2010 noch bei rund 1,5 Prozent lag, betrug dieser 2022 fast sieben Prozent.Katar fand sich in den vergangenen Jahren regelmäßig im Mittelpunkt internationaler Kritik wider. Insbesondere die Vorwürfe der Ausbeutung ausländischer Arbeiter und die Einschränkung der Pressefreiheit sowie freien Meinungsäußerung standen im Fokus der Kritik. Die Bewertung von Demokratie und politischem Management nach dem Bertelsmann Transformationsindex (BTI) fällt mäßig aus. Internationale Kritik nahm besonders im Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar zu. Im Vorfeld zur WM kam es zu Tausenden Todesfällen unter Gastarbeitern in Katar.
René Muschter
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07.01.2025
René Muschter
Research Expert für Internationale Länderdaten
