Magersucht (med.: Anorexia nervosa) ist die am weitesten verbreitete Essstörung in Deutschland. 2023 wurden in deutschen Krankenhäusern 9.200
diagnostiziert. Personen, die unter Anorexie leiden, haben in der Regel ein gestörtes Selbstbild. Sie sind unzufrieden mit ihrem eigenen Körper und empfinden sich selbst als zu dick. Dies führt dazu, dass Betroffene immer weiter Gewicht verlieren, ohne, dass sich ihr Selbstbild verändert. Abnehmen wird zur Sucht. In Extremfällen kann die Krankheit zum Tod führen. Bundesweit wurden 2023 insgesamt 78
gezählt - 51 davon waren dabei auf Magersucht zurückzuführen. Aber auch weniger extreme Formen bergen ein enormes Risiko sowohl psychischer als auch physischer Folgeschäden.
Gründe für Magersucht

Das in der Gesellschaft weit verbreitete und durch Internet und Fernsehen transportierte Schlankheitsideal wird häufig als wichtigster Grund für die Entwicklung von Essstörungen angeführt. Dies hat sicher seine Berechtigung, denn vor allem in den
Sozialen Medien finden sich viele Inhalte, die das Ideal eines perfekten, dünnen Körpers reproduzieren und als Vergleichswert den eigenen Körper minderwertig erscheinen lassen können. Die Ursachen für eine Magersuchterkrankung sind allerdings weit vielfältiger. Sie können sowohl genetische Disposition umfassen als auch durch Lebensphasen wie die Pubertät, Probleme in der Familie oder mit Gleichaltrigen, Traumata und Persönlichkeitsmerkmale wie beispielsweise ein geringes Selbstwertgefühl bestimmt sein.
Wer leidet unter Magersucht?
Grundsätzlich kommen
Essstörungen öfter bei Frauen als bei Männern vor und beginnen häufig schon im Kinder- und Jugendalter. Dem gesellschaftlichen Schönheitsideal entsprechen zu wollen wirkt sich auch auf gesunde Menschen aus. Für 58 Prozent der Frauen ist es laut einer
Umfrage für ihre Selbstsicherheit am wichtigsten, mit ihrem Körper bzw. Ihrer Figur zufrieden zu sein. Demgegenüber gab fast die Hälfte der Befragten aus Deutschland in einer
Umfrage an, mit dem eigenen Körpergewicht unzufrieden zu sein. Wie bei vielen anderen Lebensbereichen könnte die
Corona-Pandemie auch einen Einfluss auf die Verbreitung von Magersucht gehabt haben. Ein Teil des
Anstiegs der diagnostizierten Fälle von Anorexie könnte auf die
psychischen Belastungen der Pandemie zurückzuführen sein, da Essstörungen häufig in Kombination mit weiteren psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen auftreten.
Weitere Informationen zu Essstörungen und zu Anlaufstellen für Betroffene und Angehörige finden Sie auf
diesen Seiten des
Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (vormals BZgA).
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