Freiwillige helfen beim Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal. Junge Menschen demonstrieren bei Fridays for Future für mehr Klimaschutz in der Politik. Tafeln retten Lebensmittel, um sie an Menschen in Not zu verteilen. All das sind Beispiele einer aktiven Zivilgesellschaft. Der Begriff Zivilgesellschaft umfasst alle Arten des bürgerlichen Engagements, beispielsweise in Vereinen, Verbänden, durch Initiativen oder soziale Bewegungen. Voraussetzung ist, dass die Aktivitäten nicht profitorientiert sind und unabhängig von parteipolitischen Interessen stattfinden. Damit befindet sich die Zivilgesellschaft in einem Bereich zwischen dem staatlichen, dem wirtschaftlichen und dem privaten Sektor. Eine lebendige Zivilgesellschaft gilt als wichtiger Bestandteil einer pluralistischen Gesellschaft und einer funktionierenden
Deutschland als Vereinsland
Zivilgesellschaftliches Engagement findet in Deutschland vorwiegend in Vereinen statt: Rund 616.000
eingetragene Vereine (e. V.) gab es im Jahr 2022. Das waren circa 94 Prozent aller insgesamt etwa 657.000
zivilgesellschaftlichen Organisationen. Am häufigsten beteiligen sich die Deutschen dabei in Sportvereinen: Im Jahr 2024 gab es knapp 25,2 Millionen
Mitglieder in über 85.900
Sportvereinen. Vor allem Kinder und Jugendliche sind häufig
Mitglied eines Sportvereins; außerdem Jungen und Männer deutlich häufiger als Mädchen und Frauen.
Dauerhaft für den guten Zweck: Stiftungen und Wohlfahrtsverbände
Institutionelle Formen von sozialem Engagement sind Stiftungen und Wohltätigkeitsorganisationen bzw. Wohlfahrtsverbände. Bei einer Stiftung wird Vermögen so angelegt, dass mit den Erträgen der Anlage langfristig gemeinnützige Zwecke erfüllt werden können. Ende 2023 gab es in Deutschland insgesamt rund 25.800
rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts. Zu den
Stiftungen mit dem höchsten Eigenkapital zählen unter anderem die Robert Bosch Stiftung und die VolkswagenStiftung. Wohltätigkeitsorganisationen und Wohlfahrtsverbände wie das
Deutsche Rote Kreuz, die
Tafeln oder die kirchlichen Einrichtungen von Diakonie und Caritas gehen hingegen über die Förderung sozialer Hilfe hinaus und bieten diese selbst an.
Freiwillige vor!
Aber auch jeder Einzelne kann sich persönlich am Gemeinwohl beteiligen: Rund 16,1 Millionen
Ehrenamtliche gab es im Jahr 2023 in Deutschland. Ein Ehrenamt ist eine freiwillige Tätigkeit, die eine Person ohne Bezahlung ausübt, um sich für die Gesellschaft zu engagieren. Typische Betätigungsfelder sind beispielsweise karitative Organisationen, Menschenrechtsgruppen, Umweltschutzverbände oder ganz allgemein Vereine. Aber auch Freiwilligendienste wie das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), der
Bundesfreiwilligendienst oder die
Freiwillige Feuerwehr zählen zu den ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Aktiv für die Umwelt
Fridays for Future ist derzeit wohl die bekannteste soziale Bewegung in Deutschland: Seit 2019 gehen vor allem Schüler und Studierende auf die Straße und rufen zum globalen Streik für mehr Klimaschutz auf. Zwar ist die Anzahl der
Personen, die sich für den Natur- und Umweltschutz einsetzen, in den letzten Jahren wieder gesunken, lag 2023 aber immer noch bei rund 16,1 Millionen. Wichtige Organisationen in Deutschland, die ähnliche Zwecke verfolgen, sind etwa der
NABU mit 854.000 Mitgliedern, der
BUND mit 674.000 Mitgliedern und Unterstützern,
Greenpeace mit 616.000 Förderern und der
WWF mit 350.000 Supportern (Stand jeweils 2023).
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