Definition Statistik für Anfänger - Mittelwert, Durchschnitt und Streuung
Der allgemein bekannte Durchschnitt ist in der Statistik das arithmetische Mittel. Errechnet hat ihn schon jeder: Man addiert die Werte, deren Mittelwert gesucht wird und teilt sie durch ihre Anzahl. Wenn Sie lesen, dass deutsche Männer im Schnitt 83,6 Kilogramm wiegen, muss zuvor diese Rechnung vollzogen worden sein. Gewicht aller Männer geteilt durch Anzahl der Befragten, ganz einfach. In der Statistik konkurriert das arithmetische Mittel noch mit einem anderen Durchschnittswert: dem Median.
Der Median ist der Wert, der in der Mitte liegt. Wenn etwa die durchschnittliche Körpergröße von fünf Jungen aus der achten Klasse gesucht wird, zeigt das folgende Beispiel die Berechnung des Median. Die Größe der Jungen in Zentimeter: 156, 146, 136, 167 und 177. Werden die Zahlen sortiert und genau die gewählt, die in der Mitte liegt, ergibt das: 156. Diese Zahl hat links genauso viele Nachbarn wie rechts. Der Median findet sich also ohne Rechnerei. Das ist nicht der einzige Vorteil: Er ist robust gegen Ausreißer. Angenommen statt des größten Mitschülers stellt sich nun der größte Mensch der Welt zu den Achtklässlern. Dann hätten wir 157, 146, 136, 167 und 257 Zentimeter (statt 177). Der Median bliebe von dem Ausreißer unberührt. Er wäre immer noch 157. Das arithmetische Mittel sähe anders aus: Man addiert alle Zahlen, also 157 plus 146 plus 136 plus 167 plus 257, ergibt 863, das geteilt durch fünf ergibt 172,6. Der Durchschnitt wäre beim arithmetischen Mittel also etwa 173 Zentimeter, obwohl nur zwei Personen über 1,70 Meter groß sind. Der Median wäre also in diesem Fall aussagekräftiger als das arithmetische Mittel.
Für qualitative Merkmale bietet sich als Durchschnitt lediglich der Modus oder Modalwert an, der dritte Mitspieler des Durchschnitts. Dieser zeigt den häufigsten Wert einer Verteilung an, also den Wert mit der größten Wahrscheinlichkeit. Da eine Verteilung, wenn man sie graphisch darstellt, mehrere Höhepunkte oder Gipfel haben kann, können einer Verteilung auch mehrere Modi (bimodal, multimodal) zugeordnet sein. Gibt es nur einen Modalwert, so nennt man die Verteilung unimodal. Wenn etwa in der Klasse 6 b die Mehrheit der Schüler braunhaarig ist, ist die Verteilung unimodal. Sind aber etwa so viele braunhaarige in der Klasse wie Blonde, ist die Verteilung bimodal.
Die Statistik bietet jedoch mehr Möglichkeiten ein Ergebnis zu beschreiben, als nur die Mitte einer Verteilung zu betrachten.
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Bitte beachten Sie, dass es sich bei den einzelnen Definitionen in unserem Statistik-Lexikon um vereinfachte Erläuterungen handelt. Hierbei ist es das Ziel, die einzelnen Begriffe einer möglichst breiten Nutzergruppe näher zu bringen. Insofern besteht die Möglichkeit, dass einzelne Definitionen wissenschaftlichen Standards nicht zur Gänze entsprechen.
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