Anteile der wichtigsten Krankheitsarten an den Arbeitsunfähigkeitsfällen 2023
2023 waren Krankheiten des Atmungssystems mit einem Anteil von 34,2 Prozent an allen AU-Fällen der häufigste Grund für eine Krankschreibung. Auf den Plätzen zwei und drei rangieren in diesem Jahr Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und Infektionen mit 12,3 bzw. 11,2 Prozent der AU-Fälle. Die DAK-Gesundheitsreporte berücksichtigt alle Personen, die in den entsprechenden Jahren aktiv erwerbstätig und wenigstens einen Tag lang Mitglied der DAK-Gesundheit waren sowie im Rahmen ihrer Mitgliedschaft einen Anspruch auf Krankengeldleistungen der DAK-Gesundheit hatten. Die gesamte Datenbasis umfasst rund 2,4 Mio. Mitglieder der DAK-Gesundheit.
AU-Geschehen und Einflussfaktoren
Fehlzeiten am Arbeitsplatz sind ein wichtiger Indikator für die gesundheitliche Lage der Erwerbstätigen. Das AU-Geschehen wird jedoch durch eine Reihe von Faktoren verzerrt. So werden in der Regel nur Fehlzeiten mit einer Dauer von mehr als drei Tagen an die Krankenkassen gemeldet. Darüber hinaus nimmt in Zeiten hoher Arbeitslosenquoten die Bereitschaft der Beschäftigten ab, sich überhaupt krankzumelden. Schließlich muss berücksichtigt werden, dass eine Krankmeldung sowohl gesundheitliche als auch nicht gesundheitliche Gründe haben kann. Die Entwicklung AU-Kennzahlen muss also immer vor dem Hintergrund externer und individueller Einflussfaktoren interpretiert werden.
Krankheitslast durch psychische Diagnosen steigt
Die Zunahme von Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen (ICD-10 F00-F99) ist die auffälligste Entwicklung im Arbeitsunfähigkeitsgeschehen der letzten Jahre und Jahrzehnte. Neben der Zahl der AU-Fälle, d.h. die Häufigkeit, mit der psychische Erkrankungen als Ursache für Arbeitsunfähigkeit diagnostiziert werden, hat sich auch das Volumen des Arbeitsausfalls drastisch erhöht: Im Rahmen der DAK hat sich die durchschnittliche Anzahl von AU-Tagen je Versicherten in den letzten zwanzig Jahren von rund 1,2 auf über drei Tage mehr als verdoppelt. Psychische Erkrankungen sind derzeit die drittwichtigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit.