Prognosen zur Entwicklung des deutschen BIP bis 2026
Die Wirtschaftsinstitute sehen ein Ende der Krise der deutschen Wirtschaft. Mehrere Institute haben ihre Konjunkturprognose erhöht, nennenswert wachsen soll das BIP aber erst im Jahr 2026. Laut Prognose des ifo-Instituts soll das BIP in diesem Jahr um 0,3 Prozent wachsen, damit hätte Deutschland die Rezession überwunden, würde aber auch kaum wachsen. Für das Jahr 2026 hebt das Wirtschaftsinstitut die alte Prognose allerdings deutlich an und geht von einem Wachstum von 1,5 Prozent aus (vorher: 0,8 Prozent).
Auch das IfW Kiel prognostiziert, dass der Tiefpunkt der aktuellen Krise überwunden ist; das Institut hebt die Prognose für das aktuelle Jahr um 0,3 Prozentpunkte und für 2026 immerhin um 0,1 Prozentpunkte.
Deutsche Wirtschaft in unruhigem Fahrwasser
In Deutschland kames in den letzten beiden Jahren zu einer Rezession: Im Jahr 2024 war das deutsche Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt um 0,2 Prozent niedriger als im Vorjahr. Schon im Vorjahr ging die Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozenzt zurück; dass die Wirtschaft in Deutschland zwei Jahre in Folge schrumpfte, kam zuletzt vor über 20 Jahren vor.
Die Probleme, mit denen die deutsche Wirtschaft kämpft, sind vielfältig. Insbesondere belasten außenwirtschaftlich nach dem Amtsantritt von US-Präsident Trump und dessen Zollpolitik Handelsrisiken die Konjunkturaussichten. Deutschland ist grundsätzlich als exportorientierte Volkswirtschaft besonders von der allgemeinen weltwirtschaftlichen Schwäche der letzten Jahre betroffen, welche unter anderem durch die Folgen des Krieges in der Ukraine und anderer geopolitischer Spannungen ausgelöst bzw. verstärkt wurden. Gleichzeitig ist die Binnennachfrage schwach, da Unternehmen, auch aufgrund der wirtschaftspolitischen Unwägbarkeiten, nur zurückhaltend investieren. Zudem müssen die deutschen Unternehmen den Umbau hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft bewältigen und sich an die Folgen des demografischen Wandels anpassen.
Was ist das Bruttoinlandsprodukt?
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Es misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das Bruttoinlandsprodukt ist die zentrale Größe der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen.
Indikatoren zur Konjunktur
Mit dem Begriff Konjunktur ist die zyklische Entwicklung der Wirtschaft gemeint, also der Wechsel zwischen wirtschaftlich starken und schwachen Perioden. Die Konjunkturentwicklung lässt sich mit diversen Indikatoren messen; das Bruttoinlandsprodukt ist dabei von zentraler Bedeutung. Im Statistik-Report Konjunktur in Deutschland sind eine Vielzahl dieser Indikatoren (aufgegliedert in Frühindikatoren, Präsenzindikatoren und Spätindikatoren) sowie Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung zusammengestellt.