Gesamtbevölkerung von Ungarn bis 2050
Keine Geburten – keine Migration – keine Perspektive: Ungarns Einwohnerentwicklung kennt nur eine Richtung
Ungarn vertritt als Mitglied der Visegrád-Gruppe (V4) eine restriktive Migrations- und Asylpolitik. Tatsächlich ist der Migrationssaldo von Ungarn aufgrund der gesetzlich festgeschriebenen Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU zwar seit Jahren positiv, aber viel zu gering um die ebenfalls geringe Geburtenrate zumindest ausgleichen zu können.Die Personenfreizügigkeit ist dabei ein Grundrecht aller EU-Bürger, von dem insbesondere die Ungarn selbst profitieren: Rund 380.000 ungarische Staatsbürger sind in ein anderes EU-Land (ohne Spanien, Zypern und Malta) migriert, während nach Ungarn rund 75.700 EU-Bürger ihren Lebensmittelpunkt verlagerten.
Natürliche Bevölkerungsentwicklung oder Migration?
Grundsätzlich kann bei der Bevölkerungsentwicklung zwischen dem natürlichen Bevölkerungswachstum und der Zuwachsrate (allgemeines Bevölkerungswachstum) unterschieden werden:- natürliches Bevölkerungswachstum Das natürliche Bevölkerungswachstum ergibt sich aus der Verrechnung von Geburten und Todesfällen.
- Zuwachsrate Bei der Zuwachsrate wird das natürliche Bevölkerungswachstum mit dem Migrationssaldo, also dem Saldo aus Immigration (Einwanderung) und Emigration (Auswanderung) verrechnet.
- Zusammenhang Industrieländer benötigen im Allgemeinen eine Geburtenrate (Fertilitätsrate) von durchschnittlich 2,1 Kindern je Frau, um den Bestand der Population konstant zu halten (Bestandserhaltungsniveau). Für ein positives Bevölkerungswachstum wird dementsprechend eine höhere Geburtenrate oder ein positiver Migrationssaldo benötigt.