Gesamtbevölkerung von Ungarn bis 2050
Die Einwohnerzahl von Ungarn steigt erstmals seit einigen Jahren und beträgt im Jahr 2023 geschätzt rund 9,7 Millionen Menschen. Für das Jahr 2024 wird eine Gesamtbevölkerung Ungarns von rund 9,7 Millionen Menschen prognostiziert. Grund für den Anstieg sind erwartete Zuwanderungen aus der Ukraine. Die Geburtenrate in Ungarn liegt nur knapp über dem bereits sehr niedrigen EU-Durchschnitt und ist zu gering, um auch nur die Population konstant zu halten (Bestandserhaltungsniveau). Die natürliche Bevölkerungsentwicklung in Ungarn ist daher deutlich negativ.
Keine Geburten – keine Migration – keine Perspektive: Ungarns Einwohnerentwicklung kennt nur eine Richtung
Ungarn vertritt als Mitglied der Visegrád-Gruppe (V4) eine restriktive Migrations- und Asylpolitik. Tatsächlich ist der Migrationssaldo von Ungarn aufgrund der gesetzlich festgeschriebenen Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU zwar seit Jahren positiv, aber viel zu gering, um die ebenfalls geringe Geburtenrate zumindest ausgleichen zu können.
Die Personenfreizügigkeit ist dabei ein Grundrecht aller EU-Bürger, von dem insbesondere die Ungarn selbst profitieren: Rund 380.000 ungarische Staatsbürger sind in ein anderes EU-Land (ohne Spanien, Zypern und Malta) migriert, während nach Ungarn rund 75.700 EU-Bürger ihren Lebensmittelpunkt verlagerten.
Natürliche Bevölkerungsentwicklung oder Migration?
Grundsätzlich kann bei der Bevölkerungsentwicklung zwischen dem natürlichen Bevölkerungswachstum und der Zuwachsrate (allgemeines Bevölkerungswachstum) unterschieden werden:natürliches Bevölkerungswachstum
- Das natürliche Bevölkerungswachstum ergibt sich aus der Verrechnung von Geburten und Todesfällen.
Zuwachsrate
- Bei der Zuwachsrate wird das natürliche Bevölkerungswachstum mit dem Migrationssaldo, also dem Saldo aus Immigration (Einwanderung) und Emigration (Auswanderung) verrechnet.
Zusammenhang
- Industrieländer benötigen im Allgemeinen eine Geburtenrate (Fertilitätsrate) von durchschnittlich 2,1 Kindern je Frau, um den Bestand der Population konstant zu halten (Bestandserhaltungsniveau). Für ein positives Bevölkerungswachstum wird dementsprechend eine höhere Geburtenrate oder ein positiver Migrationssaldo benötigt.