Sitze der Fraktionen im 20. Deutschen Bundestag 2024
Im 20. Deutschen Bundestag sind laut amtlichen Wahlergebnis mit der SPD, der CDU, der CSU, Bündnis 90/ Die Grünen, der FDP, der AfD, der Linken und des SSW (Sonderregelung für Parteien nationaler Minderheiten) acht Parteien. Die Parteien schließen sich zu Fraktionen zusammen, um die parlamentarische Arbeit des Bundestags vorzubereiten und erhalten gesonderte Rechte und Pflichten. Aktuell bildet die Fraktion der SPD mit 207 Abgeordneten die stärkste Fraktion im Deutschen Bundestag (Stand: Oktober 2024).
Veränderung der Fraktionsstärke innerhalb einer Legislatur
Den Abgeordneten steht es frei, ob sie sich einer Fraktion anschließen oder fraktionslos im Parlament agieren wollen. Sie haben zudem die Möglichkeit, innerhalb einer Legislaturperiode die Fraktion oder gar die Partei zu wechseln. Dadurch können sich Fraktionsstärken im Laufe einer Legislaturperiode verändern.
Nach der Sitzverteilung des Wahlergebnisses hatte die SPD 206 Sitze gewonnen, im Laufe der Legislaturperiode wechselte der Linke-Abgeordnete Thomas Lutze die Fraktion, sodass die SPD-Fraktion nun 207 Mandatsträger umfasst. Auch die Fraktionsstärke der AfD veränderte sich im Laufe der 20. Legislaturperiode: Mit der Wahl hatte die AfD als Partei 83 Sitze gewonnen, doch bereits zur ersten Fraktionssitzung verließ ein gewählter AfD-Abgeordneter die Fraktion. Im Laufe der Legislatur kehrten fünf weitere Abgeordnete der Fraktion den Rücken, sodass die AfD-Fraktion im Oktober 2024 auf 77 Abgeordnete kommt.
Auflösung der Links-Fraktion im Dezember 2023
Der Einzug der Partei Die Linke war bereits ein besonderer Fall: Nach dem Wahlergebnis scheiterte Die Linke an der 5-Prozent-Hürde und konnte lediglich durch drei gewonnene Direktmandate (Grundmandatsklausel) in Fraktionsstärke doch in den Bundestag einziehen. Nach dem Wahlergebnis erhielt Die Linke 39 Sitze im Bundestag.
Im Oktober 2023 gab eine Gruppe von Abgeordneten um Sahra Wagenknecht jedoch bekannt, aus der Partei und der Fraktion auszutreten, um eine eigene Partei zu gründen. Durch den Austritt von zehn Abgeordneten unterschritt die Fraktion jedoch die Mindestzahl von 37 Abgeordneten für eine Fraktion (5 Prozent aller Abgeordneten des Plenums), sodass sich die Links-Fraktion auflösen musste. Seit dem 02. Februar 2024 besitzen die beiden politischen Gruppen Die Linke und Bündnis Sahra Wagenknecht den Gruppenstatus. Die parlamentarischen Rechte sind deren einer Fraktion ähnlich, muss jedoch bei der staatlichen Finanzierung Kürzungen hinnehmen oder darf eine limitierte Anzahl Aktueller Stunden im Plenum beantragen.