Radioaktivität bei Wildpilzen in Bayern nach Pilzart von 2015 bis 2019

Insbesondere der Rotbraune Semmelstoppelpilz in Südbayern und dem Bayerischen Wald verzeichnete in den vergangenen Jahren hohe Cäsium-137-Werte. In den Jahren 2015 bis 2019 lagen die maximalen Aktivitätswerte bei dieser Pilzart bei 2.800 Becquerel pro Kilogramm. Damit überschreitet der Pilz in dieser Stichprobe die Grenzwerte für Nahrungsmittel aus dem Handel für Radiocäsium. Laut Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) liegt dieser bei:

• 370 Becquerel pro Kilogramm bei Milcherzeugnissen und Babynahrung
• 600 Becquerel pro Kilogramm bei allen übrigen Lebensmitteln

Infolge der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl im Jahr 1986 zeichnete sich eine radioaktive Verstrahlung von Böden, Pflanzen und Tieren auch in Deutschland ab. Verstrahlte Erzeugnisse aus der Landwirtschaft - wie etwa Frischmilch und Blattgemüse - konnten nach der Nuklearkatastrophe aufgrund dessen zunächst nicht mehr verkauft werden. Rund 35 Jahre nach Tschernobyl gilt der Großteil der Lebensmittel jedoch wieder als unbedenklich. Primär bei einigen Wildpilzarten in Süddeutschland wird vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) noch zu Vorsicht geraten, da hier einzelne Pilzarten erhöhte Cäsium-Werte aufweisen.