Risikowahrnehmung ausgewählter Themen in G7-Staaten 2022
Der Ukraine-Krieg als Zeitenwende für die Sicherheitspolitik der G7?
Russland war bei der im Mai 2022 durchgeführten Befragung insgesamt der höchste wahrgenommene Risikofaktor unter den G7 Staaten. Lediglich in Italien wurden Risikofaktoren im Zusammenhang mit dem Klimawandel als höhere Risikofaktoren wahrgenommen. Der Ukraine-Krieg hat zu einer starken Verschiebung der wahrgenommenen Risiken innerhalb der Gesellschaften der G7-Staaten geführt. Im Vorjahresvergleich hat besonders die Wahrnehmung von Russland, der Nutzung von Nuklearwaffen, der Nutzung von chemischen- oder biologischen Waffen und das Risiko von Ernährungsknappheit als Risikofaktoren zugenommen. Gleichzeitig nahmen das Coronavirus, das Risiko zukünftiger Pandemien und radikalislamischer Terrorismus im Risikoindexwert ab. Unter den G7-Staaten stimmten zudem mehr als die Hälfte der Befragten zu, dass der Ukraine-Krieg ein Wendepunkt für die Außen- und Sicherheitspolitik des jeweiligen Landes ist.Wie setzt sich der Munich Security Index (MSI) zusammen?
Die Münchner Sicherheitskonferenz und Kekst CNC haben zusammen einen Index entwickelt, um die Risikowahrnehmung in Gesellschaften der G7 und BRICS-Staaten darzustellen. Der Index umfasst 5 Indikatoren:- Risiko insgesamt (overall risk)
- Potenzieller Schaden (potential damage)
- Erwartete Entwicklung (expected trajectory)
- Wahrgenommene Unmittelbarkeit (perceived imminence)
- Gefühlte Einsatzbereitschaft (feelings of preparedness)