Übermittelte SWIFT-Nachrichten nach weltweiten Ländern 2021
Russische Institute nutzten SWIFT in weit geringerem Umfang. In 2021 konnten etwa 157,8 Millionen versandte und 148,3 empfangene SWIFT-Nachrichten gezählt werden. Infolge des kriegerischen Angriffs Russlands auf die Ukraine verhängte die EU wirtschaftliche Sanktionen gegen das Land - unter anderem wurden Anfang März 2022 sieben Banken von der SWIFT-Nutzung ausgeschlossen. Mit der Sberbank fehlte jedoch die größte Bank des Landes. Ebenso war die Gazprombank, welche die Tochtergesellschaft des gleichnamigen staatseigenen Energiekonzerns ist, nicht von dem Ausschluss betroffen. Inzwischen befinden sich zehn Banken aus Russland und vier aus Belarus auf der Liste (Stand: Ende Februar 2023). Dazu gehört nun auch die Sberbank. Weiterhin nicht betroffen ist die Gazprombank.
Über SWIFT
SWIFT (kurz für Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) ist ein Anbieter von weltweiten Kommunikationsdienstleistungen zum Austausch von Informationen zu Finanztransaktionen in standardisierter Form. Das Unternehmen ist nicht an der tatsächlichen Verbuchung von beispielsweise einer Überweisung beteiligt, sondern stellt den beteiligten Instituten lediglich die technische Infrastruktur bereit, um Nachrichten zu der jeweiligen Zahlung auszutauschen. Diese Nachrichten können sich nicht nur auf Geldtransfers beziehen, auch zu Wertpapier- oder Edelmetallgeschäften können über das Swift-Netzwerk Informationen ausgetauscht werden. Für diesen Datenaustausch hat SWIFT Standards wie etwa den SWIFT-Code bzw. die BIC-Nummer entwickelt. Die BIC-Nummer ist die internationale Bankleitzahl, mit der jedes Finanzinstitut eindeutig identifiziert werden kann. Nach eigenen Angaben wird SWIFT von mehr als 11.000 Teilnehmern in über 200 Ländern genutzt. Dazu gehören neben Banken auch Börsen und Finanzdienstleister. Rohstoff- und Edelmetallhändler zählen ebenfalls dazu.Grundsätzlich ist es den Instituten möglich auch ohne SWIFT miteinander zu kommunizieren - zum Beispiel per Mail, Fax oder telefonisch. Dies ist allerdings nicht nur viel umständlicher, es ist auch kostenintensiver. Der Swift-Ausschluss schränkt die aufgrund des Ukraine-Krieges Ende Februar 2022 sanktionierten russischen Banken im internationalen Zahlungsverkehr also stark ein und schneidet sie in der Konsequenz vom global vernetzten Finanzsystem ab.