Entwicklung der Zustimmungswerte für Wladimir Putin in Russland bis Oktober 2024
Im Oktober 2024 sprechen sich rund 87 Prozent der russischen Befragten für das Handeln des russischen Präsidenten Wladimir Putin aus. Diese starke Zustimmung ist auch im Ergebnis der Präsidentschaftswahl in Russland im März 2024 deutlich geworden, welche Wladimir Putin mit rund 88,5 Prozent 'gewonnen' hat. Die Wahl in Russland wird allerdings weder als fair noch als frei bewertet.
Ist die Zustimmung für Putin wirklich so hoch?
Die Ergebnisse dieser Befragung sollten nicht überinterpretiert werden. In einem diktatorischen System wie in Russland, in dem jegliche verbale oder nonverbale Kritik am System bzw. dem Präsidenten eine Verhaftung, Verurteilung, lange Gefängnisstrafe und das Ende der bürgerlichen Existenz nach sich zieht, wird das Antwortverhalten maßgeblich durch die soziale Erwünschtheit verzerrt.
Wie hat sich Putins Zustimmungsrate verändert?
Nach seiner ersten Amtszeit als Präsident im Jahr 2000 erreichte Wladimir Putin die höchsten Zustimmungsraten, als er Premierminister des Landes war. Als Folge des russischen Krieges mit Georgien erkannte Russland 2008 die Unabhängigkeit Südossetiens und Abchasiens an. Im Jahr 2014 annektierte Russland die Republik Krim und die Stadt Sewastopol und betrachtete dies als eine historische Wiedervereinigung. Trotz der westlichen Sanktionen, die als Reaktion auf die Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine gegen das Land verhängt wurden, blieb die Zustimmungsrate in den folgenden Jahren hoch. Im Februar und März 2019 waren die Gründe für den Rückgang der Zustimmung unter anderem eine Rentenreform und eine Erhöhung des Rentenalters.
Was erwartet Russland nach 2024?
Während seiner Rede zur Lage der Nation im Januar 2020 hat Wladimir Putin Änderungen an der russischen Verfassung vorgeschlagen, von denen einige auf eine Umstrukturierung der Exekutivgewalt innerhalb der Verwaltung des Landes abzielten. 47 Prozent der Russen waren der Meinung, dass diese Änderungen das politische System auf die Zeit nach 2024 vorbereiten sollten, sodass Putin in einer anderen Rolle als der eines Präsidenten an der Macht bleiben kann. Im März 2020 wurde eine Verfassungsänderung vorgeschlagen, um die bisherigen Amtszeiten Putins zurückzusetzen und ihm zu ermöglichen, bis 2036 Präsident zu bleiben. Die Änderungen wurden in einer gesamtrussischen Abstimmung von fast 78 Prozent der Russen angenommen.