Armutsgrenze in Österreich nach Haushaltstypen 2024
Für Einpersonenhaushalte in Österreich lag die Armutsgefährdungsschwelle im Jahr 2025 bei einem Nettoäquivalenzeinkommen von 1.661 Euro pro Monat. Für einen Haushalt aus zwei Erwachsenen und drei Kindern unter 14 Jahren hingegen betrug die Armutsgrenze 3.986 Euro.
Wie wird Armutsgefährdung berechnet?
Als armutsgefährdet gelten laut Quelle jene Personen, deren Haushaltseinkommen unterhalb von 60 Prozent des Medians liegt. Es handelt sich also um einen Indikator zur Messung relativer Armut bzw. Einkommensungleichheit, im Gegensatz zu absoluter Armut, die durch einen Mangel an wichtigen Gütern und Möglichkeiten der Lebensführung definiert wird (erhebliche materielle Deprivation). Ein Einkommen unterhalb der aufgeführten Armutsgefährdungsschwellen geht also nicht zwangsläufig mit fehlender gesellschaftlicher Teilhabe einher. Bezugsgröße ist dabei das verfügbare Haushaltsnettoeinkommen (Erwerbseinkommen, Kapitalerträge, Pensionen, Sozialtransfers und erhaltene Privattransfers abzüglich Steuern, Sozialversicherungsbeiträge und geleistete Privattransfers), welches noch nach Zahl und Alter der Haushaltsmitglieder gewichtet wird: Die erste erwachsene Person eines Haushalts erhält ein Gewicht von 1; für jede weitere erwachsene Person wird ein Gewicht von 0,5 und für Kinder unter 14 Jahren ein Gewicht von 0,3 angenommen. Ein Haushalt mit Vater, Mutter und Kind hätte somit ein errechnetes sog. "Konsumäquivalent" von 1,8 gegenüber einem Einpersonenhaushalt und benötigt ein entsprechend höheres Einkommen, um über der Armutsgefährdungsschwelle zu liegen.
Armut in Österreich
Insgesamt waren in Österreich im Jahr 2024 rund 1,5 Millionen Menschen armuts- oder ausgrenzungsgefährdet (davon circa 1,3 Millionen armutsgefährdet); die entsprechende Armutsquote lag bei 16,9 Prozent der Bevölkerung (nur Armutsgefährdung: 14,3 Prozent). Damit sank sowohl die Anzahl als auch der Anteil der armen Bevölkerung gegenüber dem Vorjahr. Besondere Armutsrisiken sind Langzeitarbeitslosigkeit, der hauptsächliche Bezug von Sozialleistungen sowie das alleinige Aufziehen eines Kindes. Doch auch Erwerbstätigkeit schützt angesichts teilweise niedriger Löhne nicht unbedingt vor Armut, wie die Zahl der sogenannten Working poor zeigt.