Daten & Fakten zur Credit Suisse
Für das Geschäftsjahr 2022 hat die Credit Suisse einen Verlust in Höhe von rund 7.293 Millionen Schweizer Franken ausgewiesen. Es ist der zweite Jahresverlust in Folge und gleichzeitig der höchste seit der Finanzkrise. Die Cost-Income-Ratio des Bankhauses ist entsprechend hoch: Sie liegt derzeit bei etwa 121,7 Prozent. Die Cost-Income-Ratio (Aufwand-Ertrag-Verhältnis) ist eine wirtschaftliche Kennzahl im operativen Geschäft von Banken und gibt Aufschluss über die Effizienz einer Bank. Dabei gilt: Je geringer der Wert der Cost-Income-Ratio ist, desto effizienter wirtschaftet die Bank.
Die Credit Suisse in den Schlagzeilen
Im Jahr 2022 kommen durch eine Medienrecherche basierend auf geleakten Daten Interna zu mehr als fragwürdigen Kunden der Schweizer Großbank ans Licht. Gemäß der „Suisse Secret“-Recherchen soll das Bankhaus seit den 1940er Jahren wissentlich Kriminelle als Kunden geführt haben - darunter korrupte Autokraten, mutmaßliche Kriegsverbrecher sowie Menschenhändler und Drogendealer. Die Credit Suisse weist die Vorwürfe zurück und gibt an, einen Großteil der Konten längst geschlossen zu haben.
Im März 2023 spitzt sich die Lage um die Schweizer Großbank weiter zu:
Zunächst verschiebt die Credit Suisse kurzfristig den Termin zur Veröffentlichung ihres Geschäftsberichts für das vorangegangene Geschäftsjahr. Begründet wurde dies durch ungeklärte Fragen zur Rechnungslegung durch die US-Wertpapieraufsicht. Daraufhin bricht der sich ohnehin bereits im Sinkflug befindliche Aktienkurs der Credit Suisse weiter ein. Die Pleite des US-Geldinstituts Silicon Valley Bank (SVB) lässt das Geldhaus in einen weiteren Abwärtsstrudel geraten. In der Folge muss die Schweizerische Nationalbank einspringen und die Credit Suisse stützen: Sie stellt der Bank Kredite in Summe von bis zu 50 Milliarden Franken - umgerechnet knapp 51 Milliarden Euro - zur Verfügung. Durch diese Maßnahme kann der Abwärtstrend des Aktienkurses aber nur vorübergehend gestoppt werden. Der Druck auf das global systemrelevante Bankhaus bleibt bestehen und so beginnt die Schweizer Regierung Verhandlungen mit der konkurrierenden Großbank UBS. Am Ende dieser Verhandlungen steht die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Nach Verkündung der Übernahme schaltet sich die Schweizer Regierung erneut ein und friert bereits zugesicherte, aber aufgeschobene Bonuszahlungen (variable Vergütung) wie etwa Aktienansprüche für die Geschäftsjahre bis 2022 ein.