Globale Pharmaindustrie
USA wichtigster Pharmamarkt der Welt
Das Volumen des weltweiten Pharmamarktes belief sich im Jahr 2021 auf rund 1,28 Billionen US-Dollar. Mehr als zwei Drittel davon entfielen auf die größten fünf nationalen Märkte: die USA, China, Japan und die beiden wichtigsten europäischen Märkte, Deutschland und Frankreich. Mit einem Marktvolumen von mehr als 575 Milliarden US-Dollar sind die USA mit Abstand der bedeutendste Pharmamarkt und seine Regulierungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) von globaler Bedeutung. Dementsprechend kamen von den zehn größten Pharmaunternehmen sechs aus den Vereinigten Staaten. Vor allem der US-Pharmariese Pfizer - weithin bekannt durch die Einführung und Vermarktung der blauen Potenzpille Viagra - konnte auch dank seiner beiden Coronaprodukte, des Impfstoffs Comirnaty und des antiviralen Medikaments Paxlovid zur Behandlung von COVID-19, zuletzt Rekordumsätze einfahren und sich an die Spitze des weltweiten Branchenrankings katapultieren.
Innovation als Überlebensnotwendigkeit
Die pharma- und biopharmazeutische Industrie ist eine der forschungsintensivsten Branchen überhaupt. Langwierige und kostspielige Entwicklungszyklen für neue Produkte, ein intensiver Kostendruck infolge auslaufender Patente und Generikakonkurrenz sowie die Sparzwänge notorisch klammer Gesundheitssysteme befördern auf der einen Seite branchenweite Konzentrationstendenzen und erhöhen die Markteintrittsschwelle für neue Unternehmen. Auf der anderen Seite erfordert der technologische Fortschritt die Kooperation der Branchenführer mit kleinen hochspezialisierten Technologieplattformen in Bereichen wie etwa Big Data Analyse, Genetik oder biotechnologischen Produktionsverfahren. Im Jahr 2022 beliefen sich die gemeinsamen F&E-Aufwendungen der führenden Pharmaunternehmen auf knapp 240 Milliarden US-Dollar. Forschungsausgaben in Höhe zweistelliger Umsatzanteile sind in der Branche keine Seltenheit. Roche allein investierte zuletzt rund 14 Milliarden US-Dollar in die Forschung und untermauert damit nicht nur seine Führungsambitionen weit über den Bereich der Onkologie hinaus, sondern gehört damit auch zu den forschungsintensivsten Unternehmen der Welt.