
Innovation als Überlebensnotwendigkeit
Die pharma- und biopharmazeutische Industrie ist eine der forschungsintensivsten Branchen. Langjährige und kostspielige Entwicklungszeiten neuer Wirkstoffe erfordern einen enormen Forschungsaufwand und erschweren den Markteintritt für neue Unternehmen. Im Jahr 2020 beliefen sich die gemeinsamen F&E-Aufwendungen der führenden Pharmaunternehmen auf knapp 188 Milliarden US-Dollar. Forschungsausgaben in Höhe zweistelliger Umsatzanteile sind in der Branche keine Seltenheit. Roche allein investierte zuletzt knapp 15 Milliarden US-Dollar in die Forschung und untermauert so seine Führungsambitionen weit über den Bereich der Onkologie hinaus.
Arzneimittelmarkt in Deutschland
Deutschland gehört mit einem Arzneimittelmarktvolumen von rund 50 Milliarden Euro zu einem der wichtigsten Pharmamärkte der Welt. Der Markt für pharmazeutische Produkte teilt sich in den niedergelassenen Bereich oder Apothekenmarkt sowie in den Klinik- oder Krankenhausmarkt. Der Apothekenmarkt ist dabei für die meisten Arzneimittelhersteller der weitaus wichtigere Markt. Der Umsatz auf dem deutschen Pharmamarkt belief sich 2021 auf rund 53,6 Milliarden Euro. Damit ist das Volumen des Arzneimittelmarktes in Deutschland in den letzten fünfzehn Jahren mehr als verdoppelt. Der Umsatz verteilt sich dabei auf den Klinikmarkt mit rund 7,5 Milliarden Euro und sechsmal größeren Apothekenmarkt mit rund 46,1 Milliarden Euro. Deutschlandweit wurden in diesem Jahr rund 99,8 Milliarden Zähleinheiten (Tabletten, Portionsbeutel, Injektionen etc.) an Patienten abgegeben.Umsatzwachstum- und verteilung
Der Krankenhausmarkt verbuchte 2021 ein Umsatzwachstum von 7,2 Prozent, während der Apothekenmarkt nach Wert 7,3 Prozent zulegen konnte. Dabei entfiel mehr als die Hälfte des Umsatzes des Klinikmarktes auf die führenden 10 Präparatgruppen. Die umsatzstärkste Gruppe waren Antineoplastika (Monoklonale Antikörper) mit 2,1 Milliarden Euro, gefolgt von "sonstigen ZNS-wirksamen Präparaten" mit 711 Millionen Euro. Die Top 10 Produktgruppen auf dem Apothekenmarkt generierten knapp ein Drittel des Umsatzes. Auch hier waren Antineoplastika (Monoklonale Antikörper) mit rund 2,9 Milliarden Euro umsatzstärkste Arzneimittelklasse, gefolgt von antineoplastischen Proteinkinnasehemmer mit rund 2,3 und direkte Faktor XA Hemmer mit 2,2 Milliarden Euro.