Der Außenhandel spielt für die deutsche Wirtschaft eine wichtige Rolle. Güter aus deutscher Produktion, insbesondere Autos und Maschinen, werden weltweit nachgefragt, seit vielen Jahren zählt Deutschland zu den
. Auf der anderen Seite ist Deutschland ein rohstoffarmes Land und daher auf Importe angewiesen, insbesondere im Bereich der Energie. Deutschland gehört daher ebenfalls zu den
. Insgesamt exportiert Deutschland aber deutlich mehr Waren als es importiert, d.h. Deutschland hat in jedem Jahr einen hohen Ausfuhrüberschuss. Diese Exportüberschüsse sorgen bei einigen Handelspartnern regelmäßig für Kritik. Die
- gemessen am Wert der exportierten Güter - sind die USA und Frankreich sowie die Niederlande, China und Polen. Bemisst man den Exporthandel Deutschlands nicht am Wert, sondern anhand der Masse der Exportgüter, sind es neben den drei genannten Nachbarländern noch Österreich und Belgien, die zu den
gehören.
Größter Exportwert in die USA – größte Masse in die Nachbarländer
Gemessen am Wert der Exporte sind die USA Deutschlands wichtigster Handelspartner: Die USA befinden sich im
Ranking der wichtigsten Handelspartner Deutschlands nach dem Wert der Exporte auf dem ersten Platz, danach folgen Frankreich und die Niederlande sowie China und Polen.
Die wichtigsten nach China exportierten Güter waren zuletzt neben Autos und Autoteilen insbesondere elektrische Geräte, Instrumente, Maschinen und Apparate.
In die USA wurden im letzten Jahr Pkw im Wert von ca. 23,4 Milliarden Euro exportiert, danach folgen medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse und Arzneimittel. Beim
Export nach Österreich gehören neben Pkw insbesondere Erdöl und Öl aus bituminösen Mineralien sowie elektrischer Strom zu den wichtigsten Gütern. Die wichtigsten Güter, die in die wichtigsten Abnehmerländer exportiert werden, sind in vielen Fällen Autos. Ebenso gehören Autoteile und -zubehör zu den am meisten zu den Handelspartnern exportierten Gütern. Auch Arzneimittel und Maschinenbauerzeugnisse sowie elektrotechnische Erzeugnisse sind häufig in den Rankings der am meisten exportierten Güter zu finden.
Bemisst man die
Handelspartner nach dem Gewicht der exportierten Waren bzw. Güter, ergibt sich hingegen ein anderes Bild: Die USA befinden sich in diesem Ranking lediglich auf dem zehnten Platz, gemessen am Gewicht werden die meisten Güter in die drei Nachbarländer Niederlande, Frankreich und Polen exportiert, danach folgen Österreich und Belgien. Insgesamt
exportierte Deutschland in die Niederlande Waren mit einem Gewicht von rund 65,2 Millionen Tonnen, mit Abstand so viel wie in kein anderes Land (2019 waren es sogar ca. 110 Millionen Tonnen). Somit sind die Niederlande bezogen auf das Gewicht der Exporte wichtigstes Abnehmerland von deutschen Exporten; im Ranking der Handelspartner nach dem Wert der Exporte stehen die Niederlande wie bereits erwähnt auf dem dritten Platz. Die auf die Masse bezogen
am meisten in die Niederlande exportierten Güter waren Steine, Sand und Kies vor nicht nach Beschaffenheit gegliederten Waren. Hierbei handelt es um eine Sammelgruppe mit verschiedensten Waren wie gemischte Haushaltswaren oder unsortierte Elektronikartikel. Grundsätzlich sind die
Nachbarländer von Deutschland in beiden Rankings, insbesondere aber in dem nach Gewicht, weit oben positioniert.
Autos sind Deutschlands wichtigstes Exportgut
Autos sind und bleiben das wichtigste Exportgut aus Deutschland - im Jahr 2023 wurden Personenkraftwagen mit einem Wert von rund 163,9 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert. Auch Kfz-Teile und -Zubehör (64,1 Milliarden Euro) sowie Kolbenverbrennungsmotoren (24 Milliarden Euro) gehörten zu den
bedeutendsten deutschen Exportgütern. In den letzten Jahren haben auch Arzneimittel bei den deutschen Exporten deutlich an Bedeutung gewonnen, ebenso gehörten andere medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse zu den Gütern mit den höchsten Exportwerten. Traditionell sind auch die Produkte deutscher Maschinenbauer und elektrotechnische Erzeugnisse weltweit sehr gut nachgefragt, dazu gehören z.B. elektrische Geräte zum Schließen von Stromkreisen, Instrumente zum Messen, Prüfen, Analysieren usw. oder auch diverse Maschinen, Apparate und Geräte. Fast man die
exportierten Güter nach Güterabteilungen zusammen, standen Kraftwagen und -teile, Maschinen sowie chemische Erzeugnisse an der Spitze des Rankings der exportierten Waren.
Betrachtet man die exportierten Güter nicht nach ihrem Wert, sondern nach ihrem Gewicht, ergibt sich eine ganz andere Reihenfolge: Gemessen am
Gewicht der exportierten Güter waren Erdöl und Öl aus bituminösen Mineralien die wichtigsten im Jahr 2023 aus Deutschland exportierten Waren, das Gewicht lag bei rund 24,4 Millionen Tonnen. An zweiter Stelle folgten Steine, Sand und Kies mit einem Exportgewicht von ca. 19,3 Millionen Tonnen, Papier und Pappe kommen auf ein Exportgewicht von etwa 12,4 Millionen Tonnen. Insgesamt exportierte Deutschland im Jahr 2023
Waren mit einem Gesamtgewicht von rund 354,7 Millionen Tonnen. Somit sank das Gewicht der deutschen Exportwaren im Vergleich zum Vorjahr erneut deutlich.
Wert der Exporte knapp unter Rekordhöhe – Masse der Exportgüter auf niedrigstem Stand seit 14 Jahren
Im Jahr 2023 belief sich der
Wert der Exporte aus Deutschland auf rund 1,59 Billionen Euro, nur im Vorjahr wurden Güter mit einem höheren Wert aus Deutschland exportiert. Im Jahr 2020 brach der Wert der Exporte aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie um mehr als neun Prozent ein. In den beiden folgenden Jahren
stieg der Wert der Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 13,6 bzw. 16,2 Prozent an. Im Jahr 2023 belief sich der Wert der Exporte ungefähr auf den gleichen Wert wie im Vorjahr (-0,2 Prozent). Dies bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass auch auf die Masse bezogen weniger Waren exportiert wurden, auch die Entwicklung der
Exportpreise hat hier entscheidenden Einfluss. Die Masse der Exportgüter, d.h. das
Gewicht der deutschen Ausfuhren, ist im letzten Jahr in einem stärkeren Maße als der monetäre Wert auf ca. 355 Millionen Tonnen zurückgegangen. Im Jahr 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Krise, wurde mit fast 429 Millionen Tonnen Warengewicht noch der bisherige Höchststand erreicht. Der
Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat dabei unterschiedliche Effekte auf den weltweiten und damit auch den deutschen Handel, insbesondere
erhöhten sich die Preise für Energie, z.B. der
Erdgaspreis oder der
Rohölpreis, zeitweise stark, und damit auch viele Exportgüter.
Handelsbilanz: Deutlich mehr Exporte als Importe
Deutschland ist ein Land, dass deutlich mehr Waren exportiert als es umgekehrt importiert. Die
Außenhandelsbilanz, die sich aus der Differenz zwischen den Ausfuhren und den Einfuhren von Waren ergibt, ist laut Statistischem Bundesamt schon seit 60 Jahren positiv, d.h. es gibt einen sogenannten Exportüberschuss. Der Handelsbilanzüberschuss ist im Jahr 2023 um fast 136 Milliarden Euro auf über 224 Milliarden Euro deutlich angestiegen. Noch im Vorjahr führten die stark gestiegenen Energiepreise dazu, dass der Handelsbilanzüberschuss von Deutschland deutlich gesunken ist. Deutschland ist als rohstoffarmes Land auf den Import von Energie angewiesen, mit den gestiegenen Energiepreisen erhöhte sich auch der Wert der Importe. So war auch aufgrund der gestiegenen Energiepreise der Exportüberschuss im Jahr 2022 aber der niedrigste seit 22 Jahren, zwischen 2013 und 2016 gab es hier noch Rekordüberschüsse. Die hohen Exportüberschüsse - Deutschland steht im
Ranking der Länder mit den höchsten Handelsbilanzüberschüssen auf dem zweiten Platz - führen regelmäßig zu Kritik der Handelspartner Deutschlands. So führt die hohe, im Inland nicht konsumierte Produktion z.B. zu einem höheren Beschäftigungsniveau in Deutschland und zu geringeren Beschäftigungsniveaus in den Ländern mit einem Importüberschuss. Für Deutschland gibt es insbesondere das Problem der großen Abhängigkeit von den Exporten und somit von der weltweiten Konjunktur. Eine weltweit schwache wirtschaftliche Entwicklung trifft Deutschland als Exportland überdurchschnittlich stark. Zudem besteht immer das Risiko, dass
Länder mit Importüberschüssen mit protektionistischen Maßnahmen wie Zöllen reagieren, um heimische Industrien oder spezielle Sektoren und damit das Beschäftigungsniveau zu schützen. Solche Maßnahmen haben häufig entsprechende Gegenmaßnahmen zur Folge, im Ergebnis entstehen immer Nachteile für exportorientierte Länder wie Deutschland. Unter der Trump-Regierung führte unter anderem dieser Konfliktpunkt zu einem
Handelsstreit zwischen den USA und einigen der engsten politischen oder wirtschaftlichen Partner des Landes.
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