Eine sich rasant wandelnde Medienlandschaft, verschiedene Krisenszenarien und interne Skandale stellen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) in Deutschland vor große Herausforderungen und verlangen Reformen von der Institution sowie dessen Sendern. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk zeichnet sich durch ein föderales Arbeiten verschiedener öffentlicher Rundfunkanstalten aus. Er umfasst unterschiedliche Programme des Hörfunks sowie Fernsehens der Sender
und Deutschlandradio. Im Fernsehen zählt der ÖRR über zwanzig
, darunter Voll-, Sparten- und Auslandsprogramme. Als Gegenstück zu den öffentlich-rechtlichen Formaten gelten private Medienangebote. In der Radiolandschaft bilden die privaten Sender den im Vergleich zu den öffentlich-rechtlichen Radiosendern größeren
. Im Jahr 2023 existierten 74 öffentlich-rechtliche Sender und 295 private Sender im deutschen Radio. Beide Segmente sind seit vielen Jahrzehnten auf einem wachsenden Niveau. 1990 wurden beispielsweise noch 42 öffentlich-rechtliche Radiosender in Deutschland gezählt.
Finanzierung und Reichweite des ÖRR
Zum größten Teil finanziert sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk über die Einnahmen durch den Rundfunkbeitrag, den Bürger:innen
pro beitragspflichtiger Wohnung in Deutschland abgeben müssen. Aktuell liegt dieser Wert bei 18,36 Euro pro Monat (seit dem 20. Juli 2021). Insgesamt erzielte der ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice im Jahr 2023 ein Gesamtertrag von rund 9,02 Milliarden Euro mit Rundfunkbeiträgen. In der ARD fielen 2022 beispielsweise 85 Prozent der
Gesamterträge auf die Beitragserträge. Der ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice ist seit 2013 die Nachfolge der Institution der Gebühreneinzugszentrale (GEZ). Im Hörfunk sowie TV sind die Bruttowerbeaufwendungen ganz unterschiedlich verteilt. Beim
Bayerischen Rundfunk (BR) lagen die Werbeausgaben bei rund 10,3 Millionen Euro und damit deutlich höher als beim
WDR und
SWR. Die ARD hingegen verzeichnete zuletzt
Bruttowerbeaufwendungen von über 32,3 Millionen Euro. Die
Umsätze der ARD im Bereich Werbung waren im Vergleich zu den Ausgaben etwa um ein Zehnfaches größer.
Wie steht die Bevölkerung zum ÖRR?
Die Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zählen zu den
Medien in Deutschland, die die meisten Menschen erreichen. Sie haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Meinung und Stimmung innerhalb einer demokratischen Gesellschaft. Die
Relevanz und das
Vertrauen in den ÖRR ist nach wie vor gegeben. Zu den grundlegenden Eckpfeilern der Verantwortung des ÖRR zählen die Unabhängigkeit von Interessen aus Politik und Wirtschaft und die Produktion sowie das Angebot von kritischen und vielfältigen Inhalten. Besonders im Zuge großer gesellschaftlicher Krisen sowie Skandalen innerhalb der Institution des ÖRR hat sich eine kritischere Haltung gegenüber dem ÖRR gebildet. Vor allem der
Einfluss von der Politik auf den ÖRR gilt mit Blick auf eine NDR-Umfrage als zu groß.
Wann entstand der ÖRR?
Das Ende des zweiten Weltkriegs und der Untergang des Nationalsozialismus führte zur Geburtsstunde des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland. Zur NS-Zeit stand das Radio unter der festen Kontrolle des nationalsozialistischen Staates. Die Anfänge des ÖRR in Deutschland gehen auf den Mai 1945 und damit auf kurz nach Kriegsende zurück. Die Briten führten nach Vorbild des
BBC ein Radioangebot ein, welches abgekoppelt von staatlichen Instanzen und öffentlich geregelt sein sollte. Erst 1952 begann die professionalisierte Zeit des
Fernsehens in Deutschland und damit auch im ÖRR. Bis heute gelten die Funktionen und Ziele des öffentlich-rechtlichen Medienangebots als wichtiger Bestandteil der Demokratie.
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