Absolute Armutsquote nach Weltregionen bis 2022
Weltweit lebten im Jahr 2022 9 Prozent der Menschen unter der absoluten Armutsgrenze von (kaufkraftbereinigten) 2,15 US-Dollar pro Tag. Damit sank die absolute Armutsquote das zweite Jahr in Folge. Die Weltregion mit der größten Armut war (nach den letztverfügbaren Zahlen für 2019) das subsaharische Afrika mit 36,7 Prozent.
Absolute Armutsgrenze
Die absolute Armutsgrenze legt einen gleichen Warenbedarf von Menschen weltweit zu Grunde. Wer diesen Warenkorb nicht erwerben kann, gilt als „absolut“ gesehen arm. Diese Betrachtung unterscheidet sich von der relativen Armut. Die relative Armut wird gemessen am Wohlstand, d.h. dem Einkommen des jeweiligen Landes. Nach Berechnungen der Weltbank gelten Menschen, denen weniger als 2,15 PPP-US-Dollar am Tag zur Verfügung stehen, als absolut arm. Personen, die unter diese Schwelle fallen, können lebenswichtige Artikel des täglichen Bedarfs (auch und insbesondere Lebensmittel) nicht im ausreichenden Umfang bezahlen. Die Einheit PPP-US-Dollar berücksichtigt die unterschiedliche Kaufkraft in den gemessenen Ländern (PPP = Purchasing Power Parity = Kaufkraftparität). Vereinfacht gesagt, ist die Kaufkraft eines PPP-US-Dollars, d.h., der Umfang an Waren und Produkten, die mit diesem Dollar gekauft werden können, in allen Ländern gleich. Mithilfe des jeweiligen Umrechnungskurses von nationaler Währung zu PPP-US-Dollar kann so die absolute Armutsgrenze in der jeweiligen nationalen Währung berechnet werden (hier PPP des Jahres 2017).
Armut in Deutschland
In Deutschland wird Armut vor allem als relative Einkommensarmut gemessen. Die Armutsgefährdungsquote ist definiert als Anteil der Personen mit einem Äquivalenzeinkommen von weniger als 60 Prozent des Bundesmedians der Äquivalenzeinkommen der Bevölkerung in Privathaushalten. Im Jahr 2023 galten demnach 16,6 Prozent der Bevölkerung in Deutschland als armutsgefährdet.