Katholische Kirchenaustritte in Österreich bis 2023
Im Jahr 2023 traten in Österreich rund 85.000 Personen aus der katholischen Kirche aus. Damit sank die Zahl der Kirchenaustritte, nachdem es im Jahr zuvor einen Höchststand gegeben hatte.
Ist Österreich ein christliches Land?
Die Republik Österreich galt über viele Jahrhunderte hinweg als fast ausschließlich katholisch. Während die Reformation im 16. Jahrhundert zur Verbreitung des Protestantismus führte, konnte sich die gesetzliche Gleichberechtigung von Glaubensgemeinschaften erst im 19. Jahrhundert durchsetzen. Seit dem 20. Jahrhundert leben Muslime im Land, die zunächst aus dem annektierten Bosnien und der Herzegowina und später aus weiteren Gebieten des ehemaligen Jugoslawiens sowie der Türkei kamen. Ende 2023 lebten rund 4,7 Millionen römisch-katholische Christen in Österreich. Die zweitgrößte Gruppe bildeten Anhänger des Islams mit circa 750.000 Gläubigen.
Kirchenaustritte in Österreich
2021 waren etwa 22 Prozent der österreichischen Bevölkerung konfessionslos. In den vergangenen Jahrzehnten sind immer mehr Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten, während die Anzahl der Konfessionslosen stetig zunahm. Dies kann auf den allgemeinen Trend der Säkularisierung innerhalb der Gesellschaft zurückgeführt werden, der sich auf ähnliche Weise auch in anderen Ländern wie z.B. Deutschland vollzieht. Demnach sahen 2022 65 Prozent der Österreicher Religion als unwichtig in ihrem Leben an. Ebenfalls hatte über die Hälfte der Österreicher kein Vertrauen in die Institution der Kirche. Dies kann die Vielzahl an Kontroversen und Skandale der vergangenen Jahre mit beeinflusst haben, wegen denen das Ansehen und die Autorität der Kirche vermehrt kritisiert wurden.