Korrektur der Bevölkerungsanzahl durch Zensus nach Gemeindegröße 2022
Deutschland hat weniger Einwohner als gedacht. Laut Zensus 2022 lebten in Deutschland zum Stichtag 15. Mai 2022 rund 82,7 Millionen Menschen. Bisher ging man auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung (BFS) davon aus, dass Deutschland Ende Juni 2022 rund 84,1 Millionen Einwohner hatte. Das ergibt eine Abweichung in der Bevölkerungsanzahl von 1,4 Millionen Personen bzw. 1,6 Prozent. Auffällig ist dabei, dass in den größten Gemeinden mit über 100.000 Einwohnern und in den kleinsten Gemeinden mit unter 10.000 Einwohnern die prozentualen Veränderungen höher sind als bei mittelgroßen Gemeinden.
Warum gibt es weniger Einwohner als angenommen?
Die große Abweichung zur ursprünglich angenommenen Einwohnerzahl betrifft laut Quelle vor allem die ausländische Bevölkerung. Dabei zählte der Zensus 2022 über eine Million Ausländer weniger als bisher gedacht. Ein Grund könnte laut den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder sein, dass Ausländer, die sich amtlich in Deutschland gemeldet haben und damit statistisch erfasst sind, wieder weggezogen sind, ohne dies den Behörden gemeldet zu haben.
Was ist der Unterschied zwischen Zensus und Bevölkerungsfortschreibung?
In Deutschland findet alle zehn Jahre ein Zensus statt, der ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Zensus 2021 auf 2022 verschoben, mit Stichtag zum 15. Mai 2022. Angewendet wurde hierbei ein registergestütztes Verfahren. Neben Informationen aus Melderegistern wurden außerdem etwa zwölf Prozent der Bevölkerung befragt. Die Teilnahme ist verpflichtend. Die Bevölkerungsfortschreibung basiert auf dem letzten Zensus, in diesem Fall dem Zensus 2011. Für die Berechnung der aktuellen Bevölkerungszahl fließen dann Statistiken zu Geburten, Sterbefällen sowie Zu- und Fortzügen ein.