Bürokratiekostenindex für Unternehmen in Deutschland bis 2023

Die bürokratische Belastung für Unternehmen in Deutschland ist in den letzten Jahren, insbesondere seit Mitte 2019, zurückgegangen. Das geht aus dem Bürokratiekostenindex (BKI) des statistischen Bundesamtes hervor, der im Dezember 2023 einen Wert von 95,93 Indexpunkten erreichte und somit im Vergleich zu August 2019 um etwa vier Punkte niedriger lag. Die Kosten, die der Bürokratiekostenindex misst, sind demnach seit Mitte 2019 um fast vier Prozent gesunken.

Bürokratiekostenindex misst Aufwand für klassischen Papierkram

Allerdings bezieht sich der Bürokratiekostenindex (BKI) lediglich auf die Aufwände bei der Erledigung des laut Statistischem Bundesamt klassischen "Papierkrams", hierzu gehören z.B. das Durchführen von Meldungen, das Stellen von Anträgen oder die Erbringung von Nachweisen. Der Bürokratiekostenindex berücksichtigt also die Belastungen, die in Unternehmen aufgrund von bundesrechtlicher Informationspflichten entstehen, wenn "Daten beschafft, übermittelt oder verfügbar gehalten werden müssen" (vgl. § 2 Abs. 2 NKRG). Der Bürokratiekostenindex misst somit lediglich einen Teil der bürokratischen Belastungen, die in Unternehmen in Deutschland gegenwärtig sind. Die klassischen Bürokratiekosten sind somit ein Teilbereich des sogenannten Erfüllungsaufwands. Dieser ist in den letzten Jahren trotz der gesunkenen Bürokratiekosten insgesamt angestiegen.

Was ist der Erfüllungsaufwand?

Der Erfüllungsaufwand ist ein Maß für die bürokratischen Folgen, die die Gesetzgebung mit sich bringt. Die Veränderung des Erfüllungsaufwands zeigt die Änderung der Kosten, die der Wirtschaft durch die Befolgung von rechtlichen oder gesetzlichen Vorgaben entstehen. Zu den rechtlichen oder gesetzlichen Vorgaben gehören neben dem "klassischen Papierkram", dessen Aufwand mit dem Bürokratiekostenindex sichtbar gemacht werden soll, auch Aufwände, die zum Beispiel durch die Mitwirkung bei Kontrollen (z.B. durch das Finanzamt), durch Vorgaben des Arbeits- und Tierschutzes, durch die Anpassungen von internen Prozessabläufen oder die Beschaffungen von Waren- und Sachleistungen entstehen (etwa aufgrund der Pflicht zur Einhaltung gesetzlich vorgeschriebener technischer Mindeststandards).