Umfrage in der Republik Moldau zu der Bewertung der Beziehung zu Russland bis 2024
In einer Meinungsumfrage in der Republik Moldau von Mai bis Juni 2024 haben rund 27 Prozent der Befragten die Beziehung zwischen der Republik Moldau und Russland als sehr gut oder eher gut bewertet. Rund 71 Prozent der befragten Moldauer:innen empfinden die Beziehungen zu Russland als eher schlecht oder schlecht. Insbesondere nach dem russischen Überfall auf die Ukraine ist die Beziehung zwischen der Republik Moldau und Russland deutlich schlechter bewertet worden als zuvor. Im Zeitraum von September bis November 2021 haben rund 48 Prozent die Beziehung als eher schlecht oder schlecht bewertet, zwischen Oktober und November 2022 sind es rund 68 Prozent der Befragten gewesen.
Krieg in der Ukraine führt zu Spannungen zwischen der Republik Moldau und Russland
Wenige Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat die Republik Moldau am 3. März 2022 den Beitrittsantrag für die Europäischen Union eingereicht. Seit dem 23. Juni 2022 gilt die Republik Moldau als offizieller Beitrittskandidat der EU. Die Zuwendung zur Europäischen Union ist unter anderem dadurch begründet, dass sich die Republik Moldau selbst mit einen Angriff durch Russland bedroht sieht. Russland versteht sich als Schutzmacht der abtrünnigen Region Transnistrien, die aufgrund der politischen Isolation als Staat in der jetzigen Form ohne Hilfe von außen nicht entwicklungsfähig ist. Es besteht die Befürchtung, dass Transnistrien unter dem Vorwand selbst Angriffsziel der Ukraine geworden zu sein, die Schutzmacht Russland um militärischen Beistand ersucht, um schließlich gegenüber der Republik Moldau Tatsachen zu schaffen. Das de facto unabhängige Transnistrien hat sich Anfang der 1990er Jahre mit Hilfe Russlands in einem militärischen Konflikt einseitig von der Republik Moldau gelöst und die Unabhängigkeit ausgerufen.