Muslimfeindlichkeit in Ost- und Westdeutschland bis 2024
Die Muslimfeindlichkeit in Deutschland hat sich 2024 deutlich erhöht. Das ergab eine Umfrage, bei der 48,7 Prozent der Befragten aus Ostdeutschland bzw. 48,2 Prozent der Befragten aus Westdeutschland angaben, dass sie sich manchmal durch die vielen Muslime wie ein Fremder im eigenen Land fühlen. Bei der Befragung zwei Jahre zuvor war die Zustimmung in beiden Teilen Deutschlands noch geringer.
Was ist Muslimfeindlichkeit?
Muslimfeindlichkeit meint eine Form der Feindseligkeit und Diskriminierung, von der muslimische Menschen betroffen sind. Dies kann sich zum Beispiel durch Benachteiligung am Arbeitsplatz, bei der Wohnungssuche und im öffentlichen Raum äußern. Der Begriff wird oft synonym mit "Islamfeindlichkeit" genutzt, welche eine feindselige Haltung gegenüber der Religion selbst beschreibt. Die genauen Abgrenzungen und Definitionen der Konzepte sind allerdings wissenschaftlich und gesellschaftlich umstritten. Ein ähnliches Konzept ist der antimuslimische Rassismus. Dabei handelt es sich um eine Form des Rassismus, die einerseits Muslimfeindlichkeit einschließt, als auch anerkennt, dass Menschen, die nicht muslimisch sind, aber von der Gesellschaft als muslimisch wahrgenommen werden, von einem strukturellen Rassismus betroffen sind. Die Fallzahlen des Bundeskriminalamts zeigen beispielsweise, dass sich die polizeilich erfassten islamfeindlichen Delikte im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt haben.
Muslim:innen in Deutschland
In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Muslime in Deutschland angestiegen. Laut den Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) lebten im Jahr 2020 zwischen 5,3 und 5,6 Millionen Muslim:innen in Deutschland. Rund die Hälfte von ihnen sind Sunniten. Auch weltweit stellen Sunniten gemessen an ihren Mitgliedern die größte Strömung des Islams dar.