
Opfer bewaffneter Konflikte in Kolumbien bis 2025
Im Zeitraum von 1985 bis 2025 sind 9.888.182 Menschen in Kolumbien Opfer der internen bewaffneten Konflikte geworden. Davon waren rund 4,91 Millionen Männer und etwa 4,96 Millionen Frauen. Rund 6.798 Opfer waren LGBTI, intersexuell oder es gab keine Informationen zum Geschlecht.
Kolumbien: Jahrzehnte der bewaffneten Konflikte
Die Unidad para la atención y reparación integral a las victimas (dt.: Einheit für die Fürsorge und umfassende Wiedergutmachung für Opfer) hat seit 1985 etwa 12 Millionen Vorfälle registriert, die zu Opfern bewaffneter Konflikte führten. Etwa 9,6 Millionen dieser Fälle waren Fälle der gewaltsamen Binnenvertreibung. Rund 1,18 Millionen Vorfälle hatten mit Mord zu tun. Von den rund 1,08 Millionen Opfern von Mord waren rund ein Viertel direkt betroffen. Dies bedeutet, dass seit 1985 rund 273.000 Menschen in Zusammenhang mit bewaffneten Konflikten ermordet wurden. Der Zeitraum mit den meisten Vorfällen und Opfern war von 2001 bis 2005. In diesem Zeitraum wurden etwa 3,27 Millionen Vorfälle registriert mit etwa 3,56 Millionen Opfern.
Sechs Jahre Friedensvertrag in Kolumbien
Seit der Umsetzung des Friedensvertrags mit den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC-EP, Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia - Ejército del Pueblo) sind über fünf Jahre der gesellschaftlichen Aussöhnung passiert. Der Friedensvertrag beinhaltete die Reintegration ehemaliger Kombattant:innen, die Aufarbeitung schwerer Menschenrechtsverletzungen und die Entschädigung der Opfer. Nach der Auflösung der FARC-EP agieren weiterhin kleinere, lokal agierende bewaffnete Gruppen und konkurrieren um entstandene Machtvakua. Kriminelle Gruppen finanzieren sich weiterhin durch Drogenanbau und Handel. Trotz Schwierigkeiten und der anhaltenden Gewalt in Kolumbien gilt das Friedensprojekt in Kolumbien als einzigartig weltweit und konnte Teile des Konflikts aufarbeiten.