Rückblick zur Entwicklung des BIP weltweit im zweiten Jahr der Corona Krise 2021
Corona Krise - Keine Überraschungen in den BIP Prognosen der Europäischen Kommission: European Economic Forecast Autumn 2021
Erwartungsgemäß sind Anfang 2022 auch in kommenden Veröffentlichungen keine gravierenden Revisionen in den Wirtschaftseinschätzungen für das Corona Jahr 2021 mehr zu erwarten. Völlig anders stellt sich der Ausblick für das laufende Jahr 2022 dar, den sie in der laufend aktualisierten Statistik zur Entwicklung des BIP weltweit in der Corona Krise 2022 verfolgen können.
European Economic Forecast Autumn 2021
Die Europäische Kommission hat mit dem Herbstgutachten 2021 ihre finalen BIP-Prognosen für das laufende Jahr veröffentlicht. Deutschlands Wirtschaftswachstum soll in diesem Jahr rund 2,7 Prozent betragen, womit die Kommission etwas optimistischer ist, als die Autoren der Gemeinschaftsdiagnose, die ein BIP-Wachstum für Deutschland von rund 2,5 Prozent prognostizieren. Das BIP-Wachstum der Eurozone wird wie auch bereits vom IMF und CESifo im laufenden Jahr 2021 auf 5 Prozent geschätzt. Wie auch bei allen anderen Wirtschaftsinstituten und Forschungsgruppen weichen die Prognosen im Herbstgutachten deutlich von den Szenarien der Frühjahrsgutachten ab. Aufgrund der Vielzahl Einfluss nehmender Variablen in dieser Pandemie bleibt die Erstellung mittel- bis langfristiger BIP-Prognosen schwierig. Vergleicht man die Wachstumsprojektionen des European Economic Forecast Autumn 2021 mit kürzlich veröffentlichen Prognosen anderer Institute sind die Unterschiede jedoch gering.Gemeinschaftsdiagnose CESifo - Herbstgutachten 2021
Die Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose hat ihr Herbstgutachten 2021 veröffentlicht. Die Projektionen der Gemeinschaftsdiagnose zeigen teils deutliche Unterschiede im Vergleich zum kürzlich veröffentlichten IMF Outlook October. Für die Eurozone prognostiziert das Gemeinschaftsgutachten ein Wachstum des BIP von rund 5 Prozent in diesem Jahr und somit 0,2 Prozentpunkte mehr als der Internationale Währungsfonds, der das BIP-Wachstum der Eurozone in diesem Jahr auf rund 4,8 Prozent schätzt. Für Deutschland wird im laufenden Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum von rund 2,5 Prozent erwartet, nachdem im Frühjahrsgutachten noch mit einem BIP-Wachstum von 3,7 Prozent gerechnet wurde.IWF - World Economic Outlook October 2021 - Recovery During a Pandemic
Der Internationale Währungsfond (IWF) hat in seinem aktuellem Herbstgutachten, dem World Economic Outlook October 2021, die Wachstumsprognosen angepasst. Ein einheitlicher Trend in den Revisionen ist nicht erkennbar. Für Indien wurde die Wachstumsprognose für 2021 gar um 3 Prozent auf nun 9,5 Prozent nach unten revidiert. Wie bereits an anderer Stelle diskutiert wurde, ist bei Indien das Prognosespektrum auch bei allen anderen Instituten sehr weit gefasst. Für Indien bleibt die BIP-Prognose unverändert: Die Autoren des IMF rechnen weiterhin mit einem Wirtschaftswachstum von rund 9,5 Prozent für Indien im laufenden Jahr und somit die höchste Wachstumsrate der G20-Staaten.Gewinner sind u.a. Italien, dessen Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr nun auf rund 5,8 Prozent prognostiziert (+0,9 Prozent) wird, Frankreich mit 6,3 Prozent (+0,5 Prozent) und die Eurozone insgesamt mit 5 Prozent (+0,4 Prozent). Verlierer sind u.a. die USA, Kanada und Deutschland, deren BIP-Prognosen für das laufende Jahr nach unten revidiert wurden. Für die USA sehen die Autoren 2021 noch ein Wirtschaftswachstum von rund 5 Prozent (-1 Prozent) und für Kanada rund 5,7 Prozent (-0,6 Prozent). Die deutsche Wirtschaft sieht der IMF im laufenden Jahr 2021 um rund 3,1 Prozent wachsen (- 0,5 Prozent).
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) - Herbstgrundlinien 2021
Das DIW hat mit seinem Herbstgutachten 2021 (Grundlinien der Wirtschaftsentwicklung im Herbst 2021) neue Prognosen zur Entwicklung der Weltwirtschaft im laufenden Jahr 2021 veröffentlicht. Das DIW revidiert die Wachstumsaussichten für Deutschland erneut und prognostiziert für die laufenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von rund 2,1 Prozent nachdem es in den Wintergrundlinien 2020 noch ein BIP-Wachstum von 5,3 Prozent für 2021 prognostizierte und in den Sommergrundlinien 2021 zumindest noch mit rund 3 Prozent Wachstum gerechnet hat. Somit verabschiedet sich auch das DIW von der optimistischen Prognose einer V-förmigen Konjunkturerholung nachdem bereits u.a. die OECD, die Europäische Kommission und der IWF dieses Szenario für Deutschland und weite Teile der EU verworfen haben. Dem massiven Einbruch im Jahr 2020, folgt in diesem Jahr keine Erholung, die die Verluste des Vorjahres kompensieren wird. Eine U-förmige Konjunkturentwicklung mit einer über Jahre andauernden Erholungsphase ist derzeit das realistische Szenario. Dennoch ist der Ausblick für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone etwas optimistischer. Für die Euro-Zone prognostiziert das DIW im laufenden Jahr ein BIP-Wachstum von rund 4,5 Prozent (Sommergrundlinien: 4,1 Prozent).Ifo Konjunkturprognose Herbst 2021
Das Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) hat mit Veröffentlichung der aktuellen Konjunkturprognose Herbst die BIP-Prognosen der Konjunkturprognose Sommer revidiert. Für Deutschland rechnet das Ifo nur noch mit einem vergleichsweise mageren Wirtschaftswachstum von rund 2,5 Prozent im laufenden Jahr 2021 und somit rund 0,8 Prozentpunkte weniger als noch in den Sommerprognosen. Gravierend fällt die Revision der BIP-Prognose für Indien aus: Die Autoren des Ifo sehen Indiens Wirtschaft im laufenden Jahr noch um rund 7,7 Prozent wachsen - Im Sommer prognostizierte das Ifo noch ein BIP-Wachstum für Indien von 13,6 Prozent. Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie zeigt die Range der Konjunkturprognosen die Unsicherheit an den Märkten und die Schwierigkeit seriöser Prognosestellungen. Allerdings fallen die Revisionen des Ifo im Vergleich zur Konkurrenz besonders hoch aus, insbesondere hinsichtlich der kürzeren Veröffentlichungsfrequenz (quartalsweise vs. halbjährlich).IWF - World Economic Outlook Update Juli 2021 - Fault Lines Widen in the Global Recovery
Der Internationale Währungsfond (IWF) hat in seinem Juli-Update zum World Economic Outlook die Wachstumsprognosen angepasst. Im Vergleich zum April 2021 Report bewerten die Autoren die weltweite Wirtschaftslage besser als erwartet und heben dementsprechend für die Mehrheit der untersuchten Länder die BIP-Prognosen an. Gewinner sind u.a. Großbritannien, dessen Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr nun auf rund 7 Prozent prognostiziert (+1,7 Prozent), Brasilien mit 5,3 Prozent (+1,6 Prozent) und Kanada mit 6,3 Prozent (+1,3 Prozent). Die BIP-Prognose für Deutschland wurde nicht angepasst, der IMF sieht die deutsche Wirtschaft 2021 um rund 3,6 Prozent wachsen. Verlierer sind Indien und Japan, deren BIP-Prognosen für das laufende Jahr nach unten revidiert wurden. Für Japan sehen die Autoren 2021 noch ein Wirtschaftswachstum von rund 2,8 Prozent (-0,5 Prozent). Für Indien wurde die Wachstumsprognose für 2021 gar um 3 Prozent auf nun 9,5 Prozent nach unten revidiert. Wie bereits an anderer Stelle diskutiert wurde, ist bei Indien das Prognosespektrum auch bei allen anderen Instituten sehr weit gefasst.Ifo - Konjunkturprognose Sommer 2021
Das Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) veröffentlicht in seiner Sonderausgabe der Konjunkturprognose Sommer 2021, die bisher optimistischsten BIP-Prognosen für das laufende Jahr 2021. Während die Verfasser für Deutschland ein moderates Wirtschaftswachstum von rund 3,3 Prozent in diesem Jahr prognostizieren und sich somit klar im Prognosespektrum der übrigen Institute positionieren, fallen die Wachstumsprognosen insbesondere für Nicht-EU-Staaten äußerst optimistisch aus. China könnte, laut der Autoren des Ifo, im laufenden Jahr ein BIP-Wachstum von 9 Prozent erwarten. Deutlich abweichend von den Prognosen der Weltbank, des DIW und der OECD wird für die Türkei ein Wirtschaftswachstum von rund 9,1 Prozent erwartet. Die Einschätzungen des Ifo weichen hier um rund 3,5 bis 4 Prozent von den Prognosen der Konkurrenz ab. Noch deutlicher ist die Diskrepanz in den Wachstumsaussichten für Indien. Die Wachstumsaussichten der Wirtschaftsinstitute für Indien mit einer prognostizierten Wachstumsrate zwischen 7,6 bis 10,5 Prozent in 2021 zeigen bereits die hohe Unsicherheit in der Aussagekraft gegenwärtiger Prognosen. Das Ifo sieht Indiens Wirtschaft gar um 13,6 Prozent im laufenden Jahr wachsen.OECD - Economic Outlook Report May 2021 - No ordinary recovery - Optimismus mit Abstrichen
Die OECD hat ihren Economic Outlook May 2021 veröffentlicht und nicht nur die eigenen Prognosen vom März weitestgehend kassiert, sondern sich auch gegenüber anderen Gutachten und Prognosen abgesetzt. Insgesamt spricht deutlicher Optimismus aus dem Report: Für die Eurozone gehen die Modelle der OECD für dieses Jahr von einem Wirtschaftswachstum von rund 4,3 Prozent aus, rund 0,4 Prozentpunkte höher als im März. Deutlich verbessert zeigt sich die Prognose für die USA von 5,1 Prozent auf nun 6,9 Prozent und für Großbritannien von 5,1 Prozent im März auf jetzt 7,2 Prozent, womit die OECD sich deutlich von der aktuellen Prognose der Europäischen Kommission absetzt, die für Großbritannien weiterhin ein BIP-Wachstum von rund 5 Prozent erwarten. Selbst für China wurden die bereits optimistischen Wachstumsaussichten von 7,9 Prozent auf nun 8,5 Prozent angehoben. Wie fragil die Prognosen weiterhin sind, lässt sich am Beispiel Indien ablesen: Prognostizierte die OECD (u.a.) noch im März für Indien ein Wirtschaftswachstum von rund 12,6 Prozent in diesem Jahr, stufte sie Prognose nun um rund fünf Prozentpunkte (!) auf 7,6 Prozent herunter. Ausschlaggebend dürfte die aktuelle, sehr schwere Covidwelle sein, die auf dem indischen Subkontinent wütet.Europäische Kommission - European Economic Forecast 2021 - Geringfügig verbesserte Wachstumsaussichten für die EU
Die Europäische Kommission hat in ihrem Frühjahrsgutachten 2021 die Wachstumsaussichten für die EU-Länder etwas nach oben korrigiert. Insgesamt bleibt die Kommission jedoch vorsichtig, möglicherweise ein Lerneffekt nach den teils deutlichen Revisionen in den Vorjahresprognosen. Im Economic Forecast Spring 2021 wird der EU-27 (ohne GB) ein BIP-Wachstum von rund 4,2 Prozent prognostiziert, im Herbstgutachten sind es 4,1 Prozent gewesen. Für die Eurozone rechnet die Kommission mit Wirtschaftswachstum von 4,3 Prozent nach 4,2 Prozent im Herbst. Zwar werden im Frühjahrsgutachten auch deutlich verbesserte Wachstumsprognosen für diverse Staaten veröffentlicht, dies betrifft jedoch nicht die größten Volkswirtschaften der EU, weswegen der impact auf das EU-Wachstum insgesamt gering bleibt. Für Deutschland wurde die Prognose geringfügig von 3,5 Prozent auf 3,4 Prozent nach unten korrigiert.Gemeinschaftsdiagnose - Frühjahrsgutachten 2021: Pandemie verzögert Aufschwung - Demografie bremst Wachstum
Die Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose hat ihr Frühjahrsgutachten 2021 veröffentlicht. Die Projektionen der Gemeinschaftsdiagnose zeigen nur geringfügige Unterschiede im Vergleich zum kürzlich veröffentlichten IMF Outlook April. Für die Eurozone prognostiziert das Gemeinschaftsgutachten ein Wachstum des BIP von rund 4,3 Prozent in diesem Jahr und somit marginal weniger als der Internationale Währungsfonds, der das BIP-Wachstum der Eurozone in diesem Jahr auf rund 4,4 Prozent schätzt. Tendenziell prognostiziert die Gemeinschaftsdiagnose im Vergleich zum IMF etwas höhere Wachstumsraten für das Nicht-EU-Ausland und etwas pessimistischere BIP-Prognosen für Europa.IWF - World Economic Outlook April 2021 - Managing Divergent Recoveries
Im aktuellen April-Ausblick des Internationalen Währungsfonds (IWF) werden für nahezu sämtliche Staaten die BIP-Prognosen für das laufende Jahr 2021 nach oben korrigiert (im Vergleich zum WEO-Januar-Update). Allerdings besteht kein Grund zur Euphorie, da die zurückhaltenden Prognosen des Januars ja auch die optimistischeren Projektionen vom Oktober 2020 kassierten.Für die Eurozone wird im laufenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von rund 4,4 Prozent prognostiziert und somit 0,2 Prozent mehr als noch im Januar-Update. Deutschlands Wirtschaft soll um rund 3,6 Prozent zulegen, womit der IMF sich in seinem Ausblick für Deutschland deutlich positiver positioniert als das DIW oder die OECD. Insgesamt sind die Zahlen für die Europäische Union (EU-27) jedoch ernüchternd. Um rund 4,4 Prozent soll die Wirtschaftsleistung der EU in diesem Jahr zulegen, nachdem sie 2020 um rund 6,1 eingebrochen ist. Von einer V-förmigen Entwicklung europäischen Wirtschaftswachstums redet niemand mehr. Das u.a. von der WHO bemängelte Impftempo in der EU ist ein gewichtiger Grund für die zaghafte Erholung der europäischen Wirtschaft.
Deutlich zulegen konnten u.a. Staaten mit hohem Impftempo: Um rund 6,4 Prozent könnte die US-amerikanische Wirtschaft im Jahr 2021 wachsen, womit die Prognose des Januars nochmals deutlich um 1,3 Prozent nach oben korrigiert wurde.
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) - Frühjahrsgutachten 2021
Das DIW schließt sich in seinem Frühjahrsgutachten 2021 (Grundlinien der Wirtschaftsentwicklung im Frühjahr 2021) der Bewertung der OECD an und korrigiert die Wachstumsprognose für Deutschland erneut nach unten. Das DIW prognostiziert für Deutschland im laufenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von rund 3 Prozent nachdem es in den Wintergrundlinien 2020 noch ein BIP-Wachstum von 5,3 Prozent für 2021 prognostizierte. Somit verabschiedet sich auch das DIW von der optimistischen Prognose einer V-förmigen Konjunkturerholung nachdem bereits u.a. die OECD, die Europäische Kommission und der IWF dieses Szenario für Deutschland und weite Teile der EU verworfen haben. Dem massiven Einbruch im Jahr 2020, folgt in diesem Jahr keine Erholung, die die Verluste des Vorjahres kompensieren wird. Eine U-förmige Konjunkturentwicklung mit einer über Jahre andauernden Erholungsphase ist derzeit das realistische Szenario für Deutschland und einen Großteil der EU-Staaten. Für die Euro-Zone prognostiziert das DIW im laufenden Jahr ein BIP-Wachstum von rund 3,4 Prozent (Wintergrundlinien: 4,8 Prozent). Deutlich optimistischer ist der Ausblick für das weltweite Wirtschaftswachstum. Das DIW hebt seine Prognose für das BIP-Wachstums weltweit von 6,3 Prozent auf 6,7 Prozent an.OECD - Economic Outlook Interim Report March 2021 - Strengthening the recovery: The need for speed
Die OECD hat in diesem Jahr ihre erste Prognose für das BIP-Wachstum der Jahre 2021 und 2022 veröffentlicht und die Wachstumsprognosen des Dezember Outlook revidiert. Insgesamt fallen die Revisionen für die Mehrzahl der OECD Länder gering aus, für viele Staaten werden die Wachstumsaussichten nach oben korrigiert, nur für wenige Länder haben sich die Aussichten für das Jahr 2021 verschlechtert. Insgesamt prognostiziert die OECD für das Jahr 2021 ein weltweites BIP-Wachstum von 5,6 Prozent und somit eine Steigerung um 1,4 Prozent im Vergleich zu den Dezemberprognosen. Gewinner sind die USA, deren Wirtschaft 2021 ein Wachstum von rund 6,5 Prozent prognostiziert wird, womit die Dezemberprognosen um rund 3,3 Prozent nach oben korrigiert wurden. Übertroffen werden die Zahlen nur noch von Indien, denen 2021 ein BIP-Wachstum von rund 12,6 Prozent prognostiziert wird, womit die Wachstumsrate im Vergleich zum Dezember um 4,7 Prozent nach oben revidiert wurde. Auch die Wachstumsaussichten für die Euro-Zone beurteilt die OECD etwas positiver als noch im Dezember: Um 3,9 Prozent könnte die Wirtschaftsleistung der Euro-Gruppe in diesem Jahr wachsen. Im Vergleich zum Dezember entspricht das einer Revision von rund 0,3 Prozent. In Anbetracht des Wirtschaftsrückgangs der Euro-Zone von 6,8 Prozent in 2020, entspricht dies einer geringen Erholung und die Skepsis der OECD gegenüber dem Corona-Management der EU ist deutlich. Dies wird auch durch eine weitere Anpassung verdeutlicht:Die BIP-Prognose für Großbritannien wurde um 0,9 Prozent, auf 5,1 Prozent nach oben revidiert.
Europäische Kommission - European Economic Forecast Winter 2021
In Deutschland wird laut der Prognose der Europäischen Kommission das reale BIP im Jahr 2021 um rund 3,2 Prozent wachsen, nachdem es im Jahr 2020 um rund 5 Prozent eingebrochen ist. Für das kommende Jahr 2022 wird für Deutschland eine Erholung mit einer Wachstumsrate von rund 3,1 Prozent prognostiziert. Entgegen früherer Prognosen - nicht nur der EU - wird es in den meisten EU-Ländern nicht zu einer V-förmigen Wachstumsentwicklung kommen. Dem massiven Einbruch im Jahr 2020, folgt in diesem Jahr keine Erholung, die die Verluste des Vorjahres vollständig kompensieren wird.IWF Update - World Economic Outlook Update January 2021
Der Internationale Währungsfonds hat in seinem turnusmäßigen Januar update des World Economic Outlook für Überraschung gesorgt. Die Wachstumsprojektionen des IMF zeigen insgesamt deutliche Unterschiede im Vergleich zu den gestern herausgegebenen Prognosen der UN-DESA. Laut des IMF könnte die Weltwirtschaft in 2021 insgesamt um rund 5,5 Prozent wachsen. Wachstumsmotor dieser Entwicklung wäre Asien, allen voran China und Indien, für die der IMF die bisher optimistischsten Zahlen veröffentlicht: Chinas Wirtschaftskraft könnte in diesem Jahr um rund 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen, für Indien prognostiziert der IMF gar ein BIP-Wachstum von 11,5 Prozent. Weniger optimistisch sind die Projektionen für Europa: Für die Eurozone rechnen die Autoren nach einem geschätzten BIP-Einbruch von rund 7,2 Prozent in 2020, mit einer Erholung von rund 4,2 Prozent Wirtschaftswachstum in 2021. Für Deutschland wird in diesem Jahr ein BIP-Wachstum von 3,5 Prozent erwartet. Auch die Wachstumsaussichten für das Nicht-EU-Mitglied Großbritannien wurden deutlich nach unten revidiert. Nach einem geschätzten Rückgang des BIP von rund 10 Prozent im Vorjahr, prognostizieren die Autoren ein BIP Wachstum von 4,5 Prozent in 2021.United Nations Update - World Economic Situation and Prospects 2021
Das Department of Economic and Social Affairs der United Nations (UN) hat den flagship report WESP 2021 veröffentlicht. Die UN prognostiziert für die Europäische Union (EU-27) in 2021 ein BIP Wachstum von rund 5,2 Prozent nachdem die Wirtschaftsleistung der EU im Vorjahr 2020 um rund 7,8 Prozent zurückgegangen ist. Für Deutschland ist die Wachstumsprognose der UN von 4,1 Prozent in 2021 einerseits deutlich optimistischer als die prognostizierten 2,8 Prozent der OECD, aber andererseits auch deutlich geringer, als die anvisierten 5,3 Prozent des DIW. Insgesamt ist in den Prognosen des WESP 2021 kein allgemein optimistisches bzw. pessimistisches Wachstumsszenario beschrieben, sondern je nach Volkswirtschaft differenzierte Prognosen.Weltbank Update - Global Economic Prospects January 2021
Die aktuellen Prognosen der Weltbank im Global Economic Prospects January 2021 bestätigen teilweise die vorangegangenen Einschätzungen der OECD: Zum einen wird sich die Weltwirtschaft 2021 mit einem prognostizierten Wachstum von vier Prozent insgesamt weniger schnell erholen, als noch zu Beginn der Pandemie gehofft wurde. Zum anderen wird das Ausmaß der Erholung in den jeweiligen Volkswirtschaften recht unterschiedlich ausfallen. Während für China ein BIP Wachstum im Jahr 2021 in Höhe von rund 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr prognostiziert wird, ist der Ausblick für die Eurozone mit einem prognostiziertem Wachstum von rund 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückhaltender. Im Vorjahr 2020 ist die Wirtschaftsleistung der Eurozone um rund 7,5 Prozent eingebrochen, Chinas Wirtschaft konnte trotz der Pandemie um rund 2 Prozent wachsen. Insgesamt sind wie bereits im Vorjahr laufende Anpassungen und Revisionen der BIP Prognosen für das Jahr 2021 zu erwarten.Aktuelle Prognosen zum Wachstum des BIP in der Schweiz und Prognosen zum Wachstum des BIP in Österreich lassen ebenfalls deutliche Unterschiede im Maß der BIP-Erholung im Jahr 2021 erwarten.
BIP – BNE – BSP?
- Bruttoinlandsprodukt (BIP) Das BIP bezeichnet den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die im betreffenden Jahr innerhalb der Landesgrenzen (Inlandskonzept) hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen. Die Staatsangehörigkeit der Leistungserbringer ist dabei unerheblich, solange die Leistung im Staatsgebiet generiert wurde. Es gilt als wichtiger Indikator für die Wirtschaftskraft eines Landes.
- Bruttonationaleinkommen (BNE) Das BNE bezeichnet hingegen den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die im betreffenden Jahr von Inländern (Inländerkonzept) hergestellt wurden. Die Bezugsgröße ist die Staatsangehörigkeit und nicht das Staatsgebiet (insofern weiterhin der erste Wohnsitz im Staatsgebiet liegt). Es gilt als wichtigster Einkommensindikator.
- Bruttosozialprodukt (BSP) BSP ist die veraltete Bezeichnung für das Bruttonationaleinkommen.