Entwicklung der Einwohnerzahl in Essen bis 2023
Rund 584.600 Einwohner:innen lebten im Jahr 2022 in der Stadt Essen, im Vergleich zu den Vorjahren ist das ein leichter Anstieg. Damit belegt die Stadt Platz zehn größten Städten Deutschlands. Seit den Krisen in den europäischen Kohlegebieten und dem strukturellen Wirtschaftswandel in der Region sank die Zahl der Einwohner:innen der Ruhrmetropole immens. Seit den 2010er Jahren gibt es einen tendenziellen Anstieg der Bevölkerung, auch wenn die Zahlen in den vergangenen 12 Jahren einigen Schwankungen unterworfen waren. Geprägt vom industriellen Erbe gelang es der Stadt in den vergangenen Jahrzehnten stückweise, den strukturellen Wandel voranzutreiben und damit auch wieder ein attraktiver Standort in einer der größten europäischen Metropolregionen zu werden.
Essener Stadtbezirke
Die Bevölkerung in Essen teilt sich auf neun Stadtbezirke mit insgesamt 50 Stadtteilen auf. Mit rund 100.400 Einwohner:innen lebten die meisten Menschen im Frühling 2024 im Stadtbezirk 3 mit den Stadtteilen Holsterhausen, Fulerum, Haarzopf, Margarethenhöhe, Frohnhausen und Altendorf. Der bevölkerungsärmste Stadtbezirk mit etwa 51.500 Einwohner:innen war zum selben Zeitpunkt der Bezirk 8 mit den Stadtteilen Heisingen, Kupferdreh, Byfang, Überruhr-Hinsel, Überruhr-Holthausen und Burgaltendorf. Der pulsierende Stadtteil Rüttenscheid ist mit seinen vielen Bars, Cafés und Restaurants bei jungen wie älteren Menschen gleichermaßen beliebt und gilt als Essener Szeneviertel. Mit einem Durchschnittsalter von 43,9 Jahren war Essen im Vergleich der Großstädte die älteste der zehn größten Städte Deutschlands.
Vom Schwarzen Gold zum grünen Wirtschaftsstandort
Städte wie Essen stehen sinnbildlich für die Herausforderungen des strukturellen Wandels ehemaliger Industrieregionen in Ländern wie den USA, Frankreich oder Deutschland, die von Kohlebergbau und Stahlproduktion geprägt waren. Die Kohle war das Fundament der deutschen Industrialisierung und sorgte für erheblichem Wohlstand in der Region. Nachdem es aber im letzten halben Jahrhundert immer häufiger „Schicht im Schaft“ hieß, fielen auch tausende Arbeitsplätze weg. Mittlerweile gilt Essen als eine der kulturellen und wirtschaftlichen Zentren des Ruhrgebiets. Im Jahr 2022 belief sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Stadt Essen auf 28 Milliarden Euro, damit gehört die Ruhrmetropole zu den Städten in Deutschland mit dem höchsten Bruttoinlandsprodukt. Sie ist Standort einiger deutscher DAX-Konzerne wie E.ON oder RWE und hat sich in den vergangenen 40 Jahren zu einem Dienstleistungs- und Technologiezentrum entwickelt. Dennoch besitzt Essen eine der höchsten Arbeitslosenquoten Deutschlands. Zudem schuf die Stadt aus den Brachflächen der Industrialisierung Grünflächen und Parks durch die Renaturierung ehemaliger Industriegebiete, was ebenfalls zur Attraktivität der Stadt beiträgt.