Dauer der vier Phasen des Dreißigjährigen Krieges 1618-1648
Die erste Phase wird als Böhmisch-Pfälzischer Krieg bezeichnet und dauerte fünf Jahre. Der pfälzische Kurfürst Friedrich V. wurde als Folge des Sturzes zum böhmischen König gewählt, während Ferdinand II. von Habsburg zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (HRR) gekürt wurde. Ferdinand schaffte es, Friedrich zu isolieren und weitläufige Bündnisse zu knüpfen. Die böhmischen Rebellen unter Friedrich wurden 1620 vernichtend in der Schlacht am Weißen Berg geschlagen und in der Folge wurde sein Kurfürstentum an Bayern übertragen und Böhmen rekatholisiert.
Dänisch-Niederländischer Krieg und Schwedischer Krieg
Nun wurde die Niederlande Schauplatz des Krieges: Nach einem Auslaufen des Waffenstillstands zwischen den Niederlanden und Spanien kam es zu einer Offensive der Spanier und Habsburger gegen die Vereinigten Provinzen. Die Niederlande verbündete sich daraufhin ab 1625 mit England, Dänemark und dem abgesetzten Kurfürst Friedrich V. Eine Offensive der Dänen wurde von den kaiserlichen Feldherren Wallenstein und Tilly zurückgeschlagen, was schließlich 1629 zum Frieden von Lübeck und dem Ausscheiden Englands und Dänemarks aus dem Krieg führte.Der Krieg schien beendet, doch 1630 griff unter Führung König Gustav II. Adolfs die protestantische Großmacht Schweden mit einem Paukenschlag in den Krieg ein. Das schwedische Heer besetzte Teile Pommerns und gewann nach der Zerstörung Magdeburgs 1631 durch ein kaiserliches Heer die Unterstützung der protestantischen Reichsfürsten. Gustav II. Adolf konnte daraufhin bis 1632 bis München vorstoßen, wurde jedoch in Lützen besiegt und starb in der Schlacht. Allerdings war zuvor schon Tilly gefallen und 1634 wurde Wallenstein ermordet. 1635 wurde in der Folge der Friede von Prag geschlossen.
Französisch-Schwedischer Krieg
Mit dem scheinbaren Kriegsende hatte das Haus Habsburg im Frieden von Prag einen erheblichen Machtzuwachs verbuchen können, was wiederum seinen alten Rivalen Frankreich zum Eingreifen brachte. Dieses verbündete sich mit den Niederlanden und Italien und rückte bis an den Rhein vor. Habsburg suchte daraufhin die Nähe zu Spanien. Ab 1640 zeigt sich jedoch zunehmend die militärische Überlegenheit Frankreichs und des mittlerweile mit ihm verbündeten Schwedens, die in den deutschen Landen von Westen und Norden her vorrückten. Begünstigt wurde dies durch den Tod Kaiser Ferdinands II. und Aufstände in Spanien. Ab 1641 begannen erste Friedensverhandlungen, die am 15. Mai und am 24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück zum westfälischen Frieden führten.Der Dreißigjährige Krieg wurde mit großer Grausamkeit - auch und insbesondere gegen die Zivilbevölkerung - geführt. In Teilen des heutigen Deutschlands, auf dem der Großteil der Kampfhandlungen stattfand, überlebte nur ein Drittel der Bevölkerung.
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