ist durch die EU-Zulassung seines Impfstoffs Comirnaty im Coronajahr 2021 zu einem der vielversprechendsten Biotechunternehmen der Welt aufgestiegen. Mit dem von vielen ersehnten Abklingen der Pandemie brachen jedoch die Umsätze und Gewinne des Unternehmens ein. Nun investierte BioNTech große Summen in die
neuer Arzneimittel, um die eigene Produktpalette zu erweitern und mit neuen innovativen Medikamenten den Markt für sich zurückzugewinnen. Unter anderem wurde viel Geld in die Entwicklung von neuartigen Krebstherapien investiert, bei der körpereigene Immunzellen von Krebspatienten mittels mRNA-Impfung gegen Krebszellen trainiert werden sollen. Durch die hohen Ausgaben rutschte das Unternehmen jedoch im Jahr 2024 mit einem
von fast 700 Millionen Euro in die roten Zahlen und kündigte deswegen einen größer angelegten Stellenabbau an.
BioNTech – Nach der Coronapandemie neue Herausforderungen in Sicht
Mit einem
Börsenwert von derzeit über 27 Milliarden US-Dollar hat das ehemals kleine Biotechunternehmen mit nun
rund 6.800 Mitarbeitern zu den
wertvollsten Pharmakonzernen der Welt aufgeschlossen. Da BioNTech jedoch seinen Corona-Impfstoff als einziges auf dem Markt befindliches Produkt verkauft, sind die Erfolgszahlen stark abhängig von Nachfrage und Verkauf des mRNA-Impfstoffs. Belief sich der
Umsatz des Unternehmens 2022 noch auf sagenhafte 17,3 Milliarden Euro, fiel er im Folgejahr auf knappe 4 Milliarden und im Jahr 2024 auf 2,25 Milliarden Euro. Momentan arbeitet BioNTech an mehreren neue Produkten im Bereich der ADCs (Antikörper-Wirkstoff-Konjugate), mRNA-Impfstoffe und Immuntherapien.
Ursprünglich lag der Schwerpunkt des 2008 gegründeten Unternehmens auf der individualisierten Krebstherapie. BioNTech verfolgte dabei von Anfang an die Vision, mRNA synthetisch herzustellen und als Arzneimittel oder Impfstoff zu verwenden. Als dann Ende 2019
COVID-19 zur Pandemie aufstieg, entwickelte BioNTech binnen Jahresfrist ein funktionsfähiges Vakzin auf mRNA-Basis. Durch die Zulassung des Coronaimpfstoffs gelang den Mainzern um die Gründer Uğur Şahin und Özlem Türeci eine dreifache Premiere: Comirnaty ist nicht nur der erste gegen Covid-19 zugelassene
Impfstoff und das erste Präparat des Unternehmens am Markt, es ist auch weltweit das erste zugelassen mRNA-Arzneimittel überhaupt. Zusammen mit
mRNA-Pionierunternehmen wie
Moderna aus den USA oder
CureVac aus Tübingen hat BioNTech den Beweis für die Funktionstüchtigkeit und Sicherheit der mRNA-Technologie erbracht und den Grundstein für einen
zukünftigen Milliardenmarkt gelegt.
mRNA-Therapeutika – Beginn einer neuen Ära?
Die zu Beginn der 1960er Jahre entdeckte mRNA (messenger ribonucleic acid) spielt in allen tierischen und pflanzlichen Zellen eine zentrale Rolle. Sie transportiert genetische Informationen der DNA zu den Ribosomen der Zelle. Von den Ribosomen werden dann die verschiedenen mRNA-Moleküle als Bauanleitungen für Proteine verwendet. mRNA-Therapeutika unterscheiden sich grundsätzlich von
bisherigen Arzneimitteln. Wie auch die körpereigenen mRNA-Moleküle dienen sie als Botenstoffe, die Zellen dazu anweisen, Proteine zu produzieren, die wiederum das Immunsystem darauf trainieren, bestimmte Krankheiten zu erkennen und zu bekämpfen. Hoffnungen, die von Anfang an mit dieser Technologie verbunden waren, haben durch den Erfolg der Corona-Impfstoffe einen gewaltigen Schub bekommen und die gesamte Pharmabranche euphorisiert. Die Anwendungsgebiete der mRNA-Technologie reichen dabei neben den
COVID-19-Impfstoffen von individualisierter Krebstherapie über hocheffektive Impfungen gegen Malaria, Grippe, Hepatitis oder HIV bis hin zu mRNA-Therapeutika gegen tödliche Erbkrankheiten wie etwa Mukoviszidose.
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