Der Stahlwirtschaft fehlt Stabilität
Die Schwankungen der jährlichen Produktionsmenge haben ebenso Auswirkungen auf die jährlichen Umsätze in der deutschen Stahlindustrie. Zuletzt betrug der Umsatz rund 41,4 Milliarden Euro und machte somit circa 35 Prozent aller Umsatzerlöse der deutschen Metallindustrie aus.Die unsteten Produktionsmengen spiegeln sich jedoch auch in der Entwicklung der Stahlpreise wider. Hatte der Indexwert im Jahr 2016 mit 94,8 den niedrigsten Wert seit 2005 erzielt, belief sich der Stahlpreisindex im Jahr 2021 auf einem neuen Höchstniveau von 144,9 Punkten.
Zwar konnten sich in den letzten Jahren dagegen die Außenhandelswerte von Stahl und Eisen auf einem relativ stabilen Niveau halten, insgesamt ist die Zukunft der deutschen Stahlindustrie jedoch in vielerorts ungewiss. Große Unternehmen, die dem Wirtschaftszweig einst zu seiner Blüte verholfen und den globalen Markt über Jahrzehnte dominiert hatten, scheinen sich teilweise nur schwer über Wasser halten zu können. So musste etwa die thyssenkrupp AG mehrere Standorte stark verkleinern und bedeutende Geschäftszweige verkaufen, um mit der internationalen Konkurrenz Schritt halten zu können. Dennoch verzeichnete thyssenkrupp im Geschäftsjahr 2020/21 mit rund 34 Milliarden Euro einen der niedrigsten Umsätze der letzten zwanzig Unternehmensjahre.