Wie wirkt sich das Coronavirus auf die Kultur- und Kreativwirtschaft aus?
Laut Bundesregierung könnte der wirtschaftliche Schaden in Folge der Corona-Pandemie für die Kunst- und Kulturwirtschaft im ungünstigsten Fall einen Verlust in Höhe von bis zu 28 Milliarden Euro bedeuten. Bei einem milden Szenario läge dieser Betrag bei rund 9,5 Milliarden Euro. Im Vergleich lag der gesamte Umsatz der Kultur- und Kreativwirtschaft im Jahr 2019 bei etwa 174,1 Milliarden Euro. Betroffen von den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus auf die Kultur- und Kreativwirtschaft wären über 258.800 Unternehmen. Hinzu kommt eine Vielzahl an Selbstständigen, Klein(st)unternehmen und Freiberuflern. Einer Umfrage zufolge rechneten im März 2020 über 22 Prozent der Soloselbstständigen und Klein(st)unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft mit Umsatzeinbußen von bis zu 30 Prozent am Jahresumsatz. Rund neun Prozent fürchteten sogar Einbußen von über 75 Prozent anteilig am Jahresumsatz.
Auch Künstlerinnen und Künstler der Berliner Kunstszene rechneten mit hohen finanziellen Auswirkungen aufgrund der Corona-Krise. Rund 58 Prozent der Kunstschaffenden schätzten den monatlichen Verlust bei anhaltenden Einschränkungen ihres Arbeitslebens auf mehr als 75 Prozent. Über 80 Prozent der Künstlerinnen und Künstler aus Berlin hatten zudem im März 2020 bereits Existenzängste und die Sorge, dass sie aufgrund ausgefallener Projekte ihre Miete oder andere grundlegende Lebenshaltungskosten wie Lebensmittel oder Versorgungsleistungen nicht bezahlen werden können. Rund 30 Prozent der Kunstschaffenden meinten, dass über 50 Prozent ihrer geplanten künstlerischen Vorhaben aufgrund von COVID-19 nicht nur verschoben, sondern ersatzlos gestrichen werden.