
Die meisten Unternehmen der Luftfahrtindustrie mussten große Umsatzeinbußen verzeichnen. Der Dachverband der Fluggesellschaften IATA prognostiziert bereits im April 2020 für die weltweiten Airlines einen Umsatzverlust von 314 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020. Deutsche Airlines konnten im Jahr 2020 geschätzt über 21 Milliarden US-Dollar weniger Umsatz generieren. Experten befürchten, dass es eine Pleitewelle bei Fluggesellschaften geben wird. Die Lufthansa Group rechnet auch für die Zeit nach der Coronavirus-Krise mit einem starken Rückgang der Nachfrage nach Flugreisen. Deshalb stellte der Konzern den Betrieb von Germanwings ein und kündigte an die Kapazitäten bei beinahe allen Flugbetrieben zu verringern sowie die Verwaltung zu verkleinern. Um eine Pleite der Lufthansa zu verhindern, bekommt sie vom deutschen Staat Eigenkapital in Höhe von sechs Milliarden Euro sowie staatlich garantierte Kredite von drei Milliarden Euro. Bis zum Mai 2020 gab es aufgrund der Corona-Krise weltweit Staatshilfen für Airlines von insgesamt 123 Milliarden US-Dollar.
Auch die Auswirkungen auf die weltweiten Flughäfen sind enorm. Sie mussten gemäß einer Prognose im Jahr 2020 Umsatzeinbußen von insgesamt fast 112 Milliarden US-Dollar verbuchen. Der Flugbetrieb des Airport Stuttgart war zeitweise komplett eingestellt und zum Beispiel am Flughafen München gab es am 15. Dezember 2020 rund 86 Prozent weniger Flüge (als am 17. Dezember 2020). Insgesamt wurden im Jahr 2020 in Deutschland über 74 Prozent weniger Flugpassagiere befördert als im Vorjahr. Der Flughafenverband ADV forderte im April 2020 schnelle staatliche Unterstützung in Form von Liquiditätshilfen und Kostenübernahmen. Denn Airlines und Flughäfen würden zurzeit Rückholflüge sowie die Aufrechterhaltung der Logistikketten und die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern ermöglichen und seien deshalb besonders schützenswert. Im Januar 2021 wurde beschlossen, dass der Bund die deutschen Flughäfen aufgrund der Krise mit einer Milliarde Euro unterstützt. Es gibt jedoch auch Kritik an den staatlichen Hilfen und manche Experten warnen davor, dass Luftfahrtunternehmen nun in Zukunft mit Verweis auf ihre wirtschaftlichen Schwierigkeiten Bemühungen für mehr Klimaschutz in Frage stellen könnten.
Diverse Airlines und Flughäfen schickten ihre Mitarbeiter aufgrund der Coronavirus-Krise in Kurzarbeit, um ihre Personalkosten zu reduzieren. Gemäß dem Verband IATA sind 25 Millionen Arbeitsplätze in der Luftfahrt und verwandten Branchen potentiell gefährdet. In Deutschland seien bei Airlines schätzungsweise 602.500 Jobs potentiell in Gefahr.
Der europäische Flugzeughersteller Airbus reduzierte seine weltweite Jet-Produktion um rund ein Drittel aufgrund der Effekte der Krise auf seine Kunden. Für das Jahr 2019 hatte Airbus ursprünglich eine Dividende von 1,80 Euro je Aktie vorgesehen, die nun jedoch gestrichen wurde. Insgesamt erhöhte das Unternehmen seine Liquiditätsreserven um rund zehn Milliarden Euro, um für die nächsten Monate gewappnet zu sein. Auch der US-amerikanische Flugzeugbauer Boeing setzte seine Dividendenzahlung bis auf Weiteres aus. Außerdem erhalten der Vorstandschef Dave Calhoun und der Verwaltungsratsvorsitzende Larry Kellner bis zum Jahresende keine Bezahlung mehr und das Unternehmen lässt sein Aktienrückkaufprogramm weiter ruhen. Die Arbeit in den Boeing-Werken in der Region Puget Sound und Moses Lake im US-Bundesstaat Washington war für ein paar Wochen stillgelegt. Gründe dafür waren die Ausbreitung von Covid-19 (die Region ist eines der größten Epizentren in den USA) und Unterbrechungen bei den Lieferketten. Am 20. April startete Boeing mit der schrittweisen Wiedereröffnung des Betriebes in diesen Fabriken.