Statistiken zum Thema Zucker in Österreich
Markt für Zucker
Der Zuckermarkt war nach Abschaffung der Milchquote in 2015 der letzte Agrarmarkt innerhalb der EU, der durch eine Quote geschützt wurde. Auf Druck der Welthandelsorganisation (WTO) ließ die EU im September 2017 auch die Zuckerquote fallen. Bisher verfügte jedes Land über ein Kontingent, für das ein Mindestpreis gelten musste. Das Ende der Zuckerquote bedeutete den Wegfall der Obergrenzen für die Erzeugung und die Ausfuhrmengen. Als Reaktion auf das Ende der Anbaulimitierung wurde mehr Zucker produziert, was zu einem Überangebot an Zucker und, in dessen Folge, zu fallenden Preisen führte. Seit dem Höchststand im Jahr 2011 hat sich der Weltmarkt-Zuckerpreis bis 2020 mehr als halbiert. Er ist in letzter Zeit jedoch wieder gestiegen. Aufgrund ihrer hohen gesellschafts-, umwelt- und sozialpolitischen Standards können die Rübenbauern hierzulande nicht mit den billigen Anbietern aus dem Ausland konkurrieren. Nachdem die Umsätze der Agrana-Zuckersparte im Geschäftsjahr 18/19 um 30 Prozent eingebrochen sind, stieg der Zucker-Umsatz im Geschäftsjahr 22/23 aufgrund höherer Zuckererlöse und -mengen und liegt aktuell deutlich über dem Niveau der Vorjahre.
Konsum und Außenhandel
In Österreich werden rund 29,6 kg Zucker pro Jahr konsumiert, rund zehn Kilogramm weniger als noch im Jahr 2000. Umgerechnet entspricht dies einer Menge von etwas unter 80 g pro Tag. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Zuckermenge für Erwachsene liegt bei 45 g für Frauen, bzw. für Männer bei 60 g pro Tag. Im Vergleich liegt Österreich damit zwar deutlich über dem weltweiten Zuckerkonsum von rund 22,1 kg pro Kopf aber unter dem EU-Durchschnitt (35,1 kg).
Im Jahr 2023 importierte Österreich Zucker im Wert von rund 547 Millionen Euro aus dem Ausland. Den Einfuhren standen jedoch Ausfuhren im Wert von 445,3 Millionen Euro gegenüber. Ein Großteil der Exportmenge entfällt auf Zucker, der in zuckerhaltigen Verarbeitungsprodukten wie Erfrischungsgetränken und Süßwaren enthalten ist. Österreichs Zuckerfabriken erzeugen mehr Zucker als die Bevölkerung verbraucht. Damit ist Österreich im Zuckerbereich ein Nettoexporteur.