Große Veränderungen durch die Bologna-Reform
Das Durchschnittsalter von Hochschulabsolvent:innen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stetig gesunken. Belief sich das Durchschnittsalter im Jahr 2008 auf 27,5 Jahre, sank es im Jahr 2020 auf 23,6 Jahre. Dies kann u.a. auf die Umstellung auf die neuen Studienabschlüsse (Bachelor und Master) im Rahmen des Bologna-Prozesses und auf die Einführung des Abiturs nach acht (G8) anstelle von neun (G9) Schuljahren auf dem Gymnasium zurückgeführt werden. Der Anteil der Bachelor- und Masterabschlüsse ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, lediglich 1,5 Prozent der Absolvent:innen schlossen ihr Studium im Jahr 2020 mit einem Diplom ab. Als weiterer Vorteil der Bologna-Reform gilt die vereinfachte Internationalisierung eines Studiums. Durch die Vergabe von ECTS-Punkten (European Credit Transfer and Accumulation System) soll die Anrechnung von Studienleistungen aus dem Ausland vereinfacht werden. Das Interesse am Erasmus-Förderprogramm der Europäischen Union ist unter den deutschen Studierenden stetig gewachsen, mittlerweile nehmen jährlich über 33.000 Studierende aus Deutschland das Förderprogramm für einen Auslandaufenthalt in Anspruch. Beliebte Zielländer für ein Auslandssemester sind dabei Spanien, Frankreich und Großbritannien.Finanzierung des Studiums und Gehälter im Berufsleben
Die Finanzierung eines Studiums ist für viele Studierende eine Herausforderung. Eine finanzielle Hilfe stellt dabei das Bundesausbildungsförderungsgesetz - kurz BAföG - dar. Die Anzahl der BAföG-geförderten Studierenden (Bundesausbildungsförderungsgesetz) lag im Jahr 2020 bei rund 465.500 Studierenden. Der durchschnittliche monatliche BAföG-Förderbetrag lag im gleichen Jahr bei 574 Euro. Die meisten Empfänger:innen des Deutschlandstipendiums gab es im Jahr 2020 mit insgesamt 4.763 Stipendiat:innen in Nordrhein-Westfalen. In diesem Bundesland waren zudem die Ausgaben (ohne Bundesmittel) mit rund 5,2 Millionen Euro für Empfänger:innen des Deutschlandstipendiums am höchsten.Im anschließenden Berufsleben gehen die durchschnittlichen Bruttoeinstiegsgehälter zwischen den einzelnen Studiengängen weit auseinander, als Studienabschlüsse mit den höchsten Einstiegsgehältern gelten Rechtswissenschaften, Medizin und Informatik. Die durchschnittlichen Erwartungen an das Einstiegsgehalt bei Studierenden summierten sich im Jahr 2020 auf rund 40.500 Euro. Gehalt und gute Berufsaussichten sind für viele Studierende zwar wichtige Kriterien bei der Auswahl des Studiengangs, doch das wichtigste Motiv für die Auswahl eines Studienfachs ist das persönliche Interesse oder die Vorlieben durch das persönliche Hobby.