Als Organspende wird das Entnehmen eines Organs von einem Spender und anschließende Verpflanzen des Organs in den Körper eines Empfängers bezeichnet. Dabei unterscheidet man zwischen der Lebendspende, bei der ein gesunder Mensch einem anderen Menschen freiwillig ein Organ zur Verfügung stellt und der postmortalen Spende, also der Spende von Organen nach dem Tod. Zuletzt wurden deutschlandweit 965
gezählt.

Organtransplantation in Deutschland
Im Jahr 2023 standen 13.498 Personen auf der
Eurotransplant-Warteliste für Organspenden. Eurotransplant ist die Vermittlungsstelle für Organspenden in Belgien, Deutschland, Kroatien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Slowenien und Ungarn. Ziel des Länderzusammenschlusses ist das Erreichen einer größeren Kompatibilität zwischen Spender und Empfänger. In Deutschland wurden 2023 rund 3.646
Organe transplantiert. Das am häufigsten transplantierte Organ war dabei die Niere. Das
spendenwilligste Bundesland 2023 war Hamburg mit durchschnittlich 25,3 Spendern je Million Einwohner. Den letzten Platz belegte Schleswig-Holstein mit 8,8 Spendern je Million Einwohner.

Wieso besteht in Deutschland eine geringe Bereitschaft zur Organspende?
Deutschland hat mit rund 10,3
postmortalen Organspendern je Million Einwohner eine relativ geringe Spenderbereitschaft. Dies liegt unter anderem daran, dass in der Bundesrepublik für die Organspende die Entscheidungslösung gilt. Um als Organspender infrage zu kommen, muss man in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung festlegen, ob und welche Organe nach dem Tod als Spende entnommen werden dürfen. Legt man dies vor seinem Tod nicht fest, so entscheiden die Angehörigen. Im Jahr 2018 zeigten laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 72 Prozent der Befragten eine
grundsätzliche Bereitschaft zur Organspende, jedoch gab nur etwas mehr als ein Drittel an, die Entscheidung in einem
Organspendeausweis dokumentiert zu haben. Mit über 46 postmortalen Organspendern je Million Einwohner hat Spanien im internationalen Vergleich eine sehr hohe Spendenbereitschaft. Dort gilt die Widerspruchslösung. Das bedeutet, grundsätzlich ist in Spanien jeder Organspender, der dem nicht ausdrücklich widerspricht. 2020 wurde die Einführung der Widerspruchslösung auch in Deutschland diskutiert, jedoch vom Bundestag abgelehnt. Seit März 2024 existiert in Deutschland zusätzlich auch ein digitales Organspenderegister, in dem Bürger ihre Entscheidung hinterlegen können.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für
die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht
übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen
können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.