Ein Blick auf die Verkehrsleistung der Fahrradfahrer unterstreicht die Notwendigkeit einer koordinierten Radwegeplanung. Die Zahl der gefahrenen Kilometer stieg im letzten Jahrzehnt deutlich um knapp 500 Millionen auf 2,5 Milliarden Personenkilometer im Jahr 2018. Die erbrachte Leistung für das Jahr 2017 entsprach (zusammen mit Fußgängern) etwa 6 Prozent des gesamten Personenverkehrs in der Schweiz. Bis zum Jahr 2040 wird der Anteil am Modal Split weiter steigen, je nach betrachtetem Szenario auf 6,9 oder sogar auf 7,8 Prozent.
Die zuletzt gestiegenen Absatzzahlen bekräftigen diesen Eindruck. Der Absatz von Fahrrädern stieg in der Schweiz in den letzten Jahren wieder an und lag 2019 bei etwa 363.500. Im Vergleich zu 2018 entspricht dies einer erneuten Steigerung um circa 18.000. Mit etwa 44 Prozent des gesamten Fahrradabsatzes ist das Sportfahrrad weiterhin das beliebteste Modell. Elektrofahrräder sind aber auch in der Schweiz immer gefragter, ihr Anteil liegt bei mittlerweile über 36 Prozent aller Verkäufe. Die durch einen Akku unterstützten Velos verdrängten so 2018 die Citybikes erstmals auf den dritten Platz. Wurden 2006 gerade einmal 3.181 E-Bikes in der Schweiz abgesetzt, lag die Zahl im Jahr 2019 bei 133.033.
Durch die intensivere Nutzung des Fahrrads stiegen auch die Unfallzahlen, die Erhöhung der Verkehrssicherheit der Radwege ist ein Ansatzpunkt zur Reduktion dieser Zahlen. Über 3.600 Radfahrer wurden 2018 im Schweizer Straßenverkehr verletzt, 27 verstarben sogar. 1980 verletzten sich noch über 1.200 Personen weniger. Dabei sind vor allem ältere Fahrradfahrer gefährdet: Der Anteil der Unfalltoten ab 45 Jahren lag zwischen 2014 und 2018 im Durchschnitt bei 66 Prozent. Das Bewusstsein für dieses Problem scheint jedoch noch nicht besonders ausgeprägt zu sein. Zwar stieg die Quote der Helmträger bei Radfahrern auf 52 Prozent im Jahr 2019, ein Blick auf die Altersstruktur verrät hingegen, dass die Bereitschaft einen Helm zu tragen mit dem Alter abnahm und unter dem Durchschnitt lag.