Statistiken zur Schuldenkrise in Griechenland
Am 05. Juli 2015 fand in Griechenland das Referendum über die Annahme oder Ablehnung der von der Europäischen Kommission, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds vorgelegten Spar- und Reformvorschläge statt. Diese Vorschläge stammten aus den Verhandlungen über die Auszahlung der letzten Kredithilfen aus dem zweiten Griechenland-Hilfsprogramm. Da dieses allerdings nach dem Scheitern der Gespräche am 30. Juni ersatzlos endete, stimmten die Griechen über Spar- und Reformvorschläge ab, die konkret gar nicht mehr vorlagen. In dem Referendum stimmten 61,3 Prozent der griechischen Wähler gegen die Vorschläge und Bedingungen der Gläubiger.
In kurz vor dem Referendum durchgeführten Umfragen in Deutschland waren fast 90 Prozent der Befragten der Meinung, dass Griechenland nun einen Schritt auf die übrigen Euroländer zugehen sollte. Bei der Frage, ob Griechenland dauerhaft in der Eurozone bleiben sollte, waren die Befragten unentschlossen - 45 Prozent sprachen sich dafür aus, ebenfalls 45 Prozent dagegen. Bei einem möglichen Staatsbankrott Griechenlands machten sich die Befragten in Deutschland in erster Linie Sorgen um die Situation der Menschen in Griechenland (ca. 70 Prozent). Nur knapp 20 Prozent der Befragten sorgten sich um die eigenen Ersparnisse.
In der Nacht vom 12. auf den 13. Juli 2015 fand der Euro-Gipfel in Brüssel statt. Auf diesem Euro-Gipfel haben die Staats- und Regierungschefs der Euro-Gruppe den Weg für Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket mit einem Volumen von bis zu 86 Milliarden Euro für Griechenland geebnet. Griechenland soll im Gegenzug ein umfangreiches Spar- und Reformpaket akzeptieren. Hierzu wurden in Deutschland direkt nach dem Gipfel Umfragen durchgeführt, um die Meinung der Deutschen zu den Verhandlungsergebnissen zu erfassen. 52 Prozent der dabei befragten Personen bewerteten weitere finanzielle Hilfen durch ein drittes Hilfsprogramm als richtig. Griechenland soll dafür wie bereits erwähnt im Gegenzug ein umfangreiches Spar- und Reformpaket akzeptieren. Dazu gehört zum Beispiel eine Erhöhung der Mehrwertsteuer, Einsparungen im Rentensystem und die Privatisierung von Staatsbesitz. Erste Maßnahmen sollen schon am Mittwoch im griechischen Parlament beschlossen werden. 57 Prozent der in Deutschland befragten Personen bewerteten diese Spar- und Reformmaßnahmen als angemessen. Allerdings fehlte 78 Prozent der befragten Personen das Vertrauen in die griechische Regierung, diese Spar- und Reformmaßnahmen auch wirklich umzusetzen. Mit der Verhandlungsführung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble beim Euro-Gipfel in Brüssel zeigten sich die Deutschen insgesamt zufrieden.