Statistiken zum Thema Kredit und Schulden
Durch unterschiedliche Laufzeiten, Art und Umfang der Besicherung oder die jeweilige Verwendung lassen sich zahlreiche Kreditarten unterscheiden. Beispiel für einen zweckgebundenen Kredit ist der Wohnungsbaukredit. Zum Ende des Jahres 2021 betrug das Volumen der für den Wohnungsbau an private Haushalte in Deutschland vergebenen Kredite rund 1.196,6 Milliarden Euro. Nicht zweckgebunden sind hingegen Konsumentenkredite. Ein solcher Kredit wird an private Haushalte vergeben und dient in der Regel des Güterverbrauchs. Zum Ende des Jahres 2021 belief sich die Summe der vergebenen Konsumentenkredite in Deutschland auf etwa 232,7 Milliarden Euro. Der Konsumentenkredit wird entweder als Ratenkredit über Darlehenskonten oder als Dispositionskredit über Kontokorrentkonten bereitgestellt. Letztgenannter Kredit ist auch als Überziehungskredit bekannt. Hierbei räumt die Bank dem Kunden das Recht ein, sein Konto jederzeit bis zu einer bestimmten Höhe zu überziehen – also einen Kredit in Anspruch zu nehmen. Für in Anspruch genommene Dispositionskredite muss der Kunde typischerweise vergleichsweise hohe Zinsen an die Bank zahlen – zum Ende des Jahres 2021 waren dies in etwa 7,11 Prozent.
Wer einen Kredit aufnimmt verschuldet sich. Im Jahr 2021 waren gemäß einer Analyse der Creditreform Wirtschaftsforschung rund 6,16 Millionen Verbraucher in Deutschland überschuldet. Laut Creditreform liegt eine Überschuldung dann vor, wenn der Schuldner die Summe seiner fälligen Zahlungsverpflichtungen mit hoher Wahrscheinlichkeit über einen längeren Zeitraum nicht begleichen kann und ihm zur Deckung seines Lebensunterhalts weder Vermögen noch Kreditmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Der einzige Weg aus der Verschuldung ist für natürliche Personen häufig die Privatinsolvenz (oder auch Verbraucherinsolvenz genannt). Im Jahr 2021 wurden in Deutschland etwa 76.500 Verbraucherinsolvenzen registriert (Schätzung Creditreform).