Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis in das Jahr 1882 zurück, als sich der Apotheker Paul Beiersdorf ein Herstellungsverfahren für Pflaster patentieren ließ. Nach einer Übernahmeschlacht mit dem amerikanischen Procter & Gamble-Konzern gehört das Unternehmen seit 2003 durch eine sogenannte „Hamburger Lösung“ wie auch Tchibo mehrheitlich zur Maxingvest AG, die von der Unternehmerfamilie Herz kontrolliert wird.
Der Umsatz von Beiersdorf belief sich im Jahr 2020 auf etwa sieben Milliarden Euro. Außerdem zählt die wichtigste Körperpflegemarke Nivea, das Zugpferd des gesamten Konzerns, zu den wertvollsten Marken in diesem Segment überhaupt.
Organisatorisch ist der Konzern in die Geschäftsbereiche Konsumgüter (Nivea etc.) und tesa gegliedert, von denen ersterer eine präponderante Stellung einnimmt: Mehr als vier Fünftel der Konzernumsatzes stammen aus dieser Sparte. Das wichtigste Standbein für Beiersdorf sind also Körperpflegemittel (inklusive pflegender Kosmetik).
Hier ringen die Hamburger mit Konkurrenten wie Procter & Gamble, Unilever und Henkel um einen Markt, dessen Volumen in Deutschland rund 14 Milliarden Euro ausmacht. Weltweit wird das Marktvolumen für Haut- und Haarpflegeprodukte aktuell auf etwa 150 bzw. etwa 94 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Europa ist weiterhin der Markt, in dem das Unternehmen den Großteil der Umsätze seiner Consumersparte generiert. Um das Wachstum gerade in China anzukurbeln, übernahm Beiersdorf 2003 die lokale Haarpflegemarke Slek (chinesisch: Shulei), die bereits steigende Anteile am wichtigsten Konsumgütermarkt der Zukunft generiert hat.
Beiersdorf investiert zuletzt mehr als 200 Millionen Euro jährlich in Forschung und Entwicklung, was einem Anteil von 3,5 Prozent am Umsatz entspricht. Wesentlich mehr wendet der Konzern jedoch für Werbung und Handelsmarketing auf. Allein in Deutschland gab er im Jahr 2020 rund 218 Millionen Euro für Werbung aus.
Diese Ausgaben sind durch die führende Stellung der Marke Nivea in vielen Teilsegmenten des Körperpflegemittelmarktes in Deutschland gerechtfertigt. So ist Nivea zum Beispiel hinter Henkels Schauma die zweitbeliebteste Marke von Haarshampoos, -spülungen und –kuren. Bei Duschgelen, Deodorants, pflegender Kosmetik für Frauen und Männer, sowie Haut- und Handcremes und Körperlotionen ist Nivea Markführer.
Tesa gilt in Deutschland als Synonym für durchsichtige Klebestreifen. Das in Österreich geläufigere Tixo ist seit den 1980ern ebenfalls im Besitz von Beiersdorf. Die tesa SE gehört als hunderprozentige Tochtergesellschaft zur Beiersdorf AG, und erreichte zuletzt einen Umsatz von etwa 1,33 Milliarden Euro.
Trotz der Assoziation von tesa mit durchsichtigen Klebestreifen für Heim und Büro machen Endverbraucherprodukte nur rund 42 Prozent des Umsatzes der tesa SE aus. Den weitaus größten Anteil an den Erlösen haben Industrieanwendungen. Von eminenter Wichtigkeit sind hier die Automobilbranche, für die tesa z.B. Vlies- und Sleeveprodukte für das Wickeln von Kabelsätzen herstellt und die Elektronikindustrie, an die das Unternehmen etwa wärmeableitende Klebebänder für Smartphones und ähnliches liefert.
Markenportfolio von Beiersdorf:
Nivea (Körperpflege allg.), Florena, Eucerin (Hautpflege), 8x4 (Deodorants), Labello (Lippenpflege), Atrix (Handcreme), La Prairie (Anti-Aging-Produkte), Hansaplast (Pflaster), Slek/Shulei (Haarpflegemittel für den chinesischen Markt), tesa/Tixo (Klebstoffe)