Die BASF SE, mit Sitz in Ludwigshafen am Rhein, ist ein global agierendes Chemieunternehmen und zählt zu den
. Seit der Gründung der „Badischen Anilin- und Sodafabrik“ im Jahr 1865 steht BASF synonym für die enorme wirtschaftliche Relevanz und Innovationsfähigkeit der deutschen Chemieindustrie. Doch die Krisen der letzten Jahre haben Spuren beim Chemiegiganten hinterlassen, der zuletzt sogar Fremdkapital aufnahm, um seinen besorgten Aktionären eine
Dauerkrisen bringen europäische Chemieproduktion ins Wanken
Insbesondere in Europa, Heimatregion und
größter Absatzmarkt des Konzerns, erhöhten stetig steigende Energie- und Rohstoffpreise zuletzt die Betriebskosten der Produktionsstätten, während zeitgleich infolge der
hohen Inflationsrate seit dem Jahr 2022 die Kaufkraft der dortigen Abnehmerindustrien und damit auch der Absatz von Basis- und Spezialchemikalien sank. Verglichen mit anderen globalen Chemieindustrie-Standorten wie China oder den USA stellen hohe bürokratische Hürden und regulatorischer Druck bezüglich Nachhaltigkeitsstandards eher Wettbewerbsnachteile dar, insbesondere in Deutschland. Dies resultierte im Geschäftsjahr 2023 im dritten
signifikanten Gewinneinbruch des Unternehmens seit 2020. Für das Jahr 2024 kündigte der Konzern mit über 112.000
global Beschäftigten in 93 Ländern Kürzungen von weltweit mindestens 3.300 Stellen an, viele davon im Stammwerk in Ludwigshafen, wo zudem auch mehrere Produktionsanlagen geschlossen werden sollen. Damit soll bis zum Jahr 2026 insgesamt eine Milliarde Euro an zusätzlichen Kosten eingespart werden. Gleichzeitig
investiert BASF weiterhin in vielversprechendere Märkte wie China, insbesondere einen neuen Verbundstandort in Zhanjiang, wofür das Unternehmen zuletzt von heimischen industriellen und gewerkschaftlichen Interessenverbänden kritisiert wurde. Mit dem geplanten Wechsel des operativen Geschäftsführers bei der nächsten Aktionärsversammlung im April 2024 tritt Nachfolger Markus Kamieth im Angesicht der derzeitigen Situation des Chemieriesen in große Fußstapfen.
Traditionsreiches Unternehmen mit moderner Produktpalette
Die Geschichte der BASF SE reicht zurück bis ins Jahr 1865, als sie unter dem Namen "Badische Anilin- und Sodafabrik" durch den Unternehmer Friedrich Engelhorn in Mannheim gegründet wurde. Während der Fokus des Unternehmens nach seiner Gründung zunächst in der Produktion synthetischer Farbstoffe lag, weitete er sich im Zuge einer rasanten Expansion auf die Herstellung synthetischer Kraft- und Kunststoffe aus. Wichtige historische Innovationen wie die Ammoniaksynthese nach dem Haber-Bosch-Verfahren oder die Herstellung von Styropor sind Ergebnisse der
immensen Forschungsaufwendungen des Konzerns. Heute gliedert sich die Struktur von BASF sich in insgesamt sechs Segmente: neben den klassischen Segmenten "Chemicals" und "Materials" hat sich das neu organisierte Segment "Surface Technologies" mit mehr als 16 Milliarden Euro zum
umsatzstärksten Geschäftsbereich entwickelt. Die angebotenen Produkte in diesem Segment reichen von Oberflächenbeschichtungen bis hin zu Pigmenten und Katalysatoren. Maßgeschneiderte Produkt- und Dienstleistungslösungen für Industrieapplikationen und die Landwirtschaft bietet der Konzern in den Segmenten "Industrial Solutions" und "Agricultural Solutions", während im Segment "Nutrition & Care" Inhaltsstoffe und Formulierungen an Kunden aus der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie vertrieben werden. Insgesamt verzeichnete die BASF SE mit all ihren Segmenten im Geschäftsjahr 2023 einen
Gesamtumsatz von 68,9 Milliarden Euro.
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