Statistiken zur Bayer AG
Die Bayer AG ist das größte Unternehmen der deutschen Pharmaindustrie. Gegründet im Jahr 1863 in Barmen (Wuppertal) von Friedrich Bayer und Johann Friedrich Weskott hat sich das Unternehmen zu einem weltweit operierenden Konzern mit rund 300 Beteiligungsgesellschaften und knapp100.000 Mitarbeitern rund um den Globus entwickelt. Das heute in Leverkusen angesiedelte Unternehmen erwirtschaftete 2023 einen Jahresumsatz von rund 47,6 Milliarden Euro und einen Verlust von rund 2,9 Milliarden Euro.
Das deutsche Traditionsunternehmen in der Krise
Bayer rutschte 2023 in die roten Zahlen. Der Gesamtumsatz schrumpfte um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zeitgleich fuhr das Unternehmen einen hohen Jahresverlust ein. Ursächlich für das schlechte Jahresergebnis ist vor allem die Agrarsparte Crop Science, die sich seit der Übernahme von Monsanto im Jahr 2018, einer Klagewelle aufgrund des Unkrautvernichters Glyphosat gegenübersieht. Glyphosat steht im Verdacht, Krebs zu verursachen.Der Vorstand kündigte nach der Veröffentlichung der Zahlen weitführende Rationalisierungsmaßnahmen an. Im Vorfeld wurde von vielen Investoren eine Aufspaltung des Konzerns diskutiert, da möglicherweise eine Diskrepanz zwischen dem Wert der einzelnen Sparten und dem Gesamtkonzern bestehe. Der Vorstand gab jenen Spekulationen jedoch für die nahe Zukunft eine Absage, nichtsdestotrotz machte CEO Anderson klar, er bleibe für jede Möglichkeit, den Konzern in die richtige Spur zurückzuführen, offen. Bis 2026 sollen jährlich zwei Milliarden Euro eingespart werden. Branchenexperten rechnen vor allem in Deutschland mit einem hohen Stellenabbau.
Seit seiner Restrukturierung 2016 liegt der Schwerpunkt des Konzerns auf dem Life-Science-Geschäft. Der Konzern setzt sich aus den drei Divisionen Pharmaceuticals, Consumer Health und Crop Science zusammen. Der ehemalige Teilkonzern MaterialScience firmiert unter dem Namen Covestro und ist seit dem 1. September 2015 wirtschaftlich und rechtlich eigenständig. Im September 2017 hat die Bayer AG seine Anteile an Covestro auf 24,6 Prozent und im April 2018 auf 7 Prozent reduziert. Der Verkauf der Geschäftseinheit Animal Health an das US-Unternehmen Elanco Animal Health Incorporated wurde im Jahr 2020 abgeschlossen.
Im Mai 2024 konnte Bayer einen Teilerfolg im laufenden Gerichtsprozess in Bezug auf die Chemikalie PCB in den USA erkämpfen. Ein Berufungsgericht hob ein Urteil auf Schadensersatz im dreistelligen Millionenbereich von vor 3 Jahren wegen chemischer Verunreinigungen in der Nähe von Seattle auf. Insgesamt geht es um mehrere Urteile im Milliardenbereich. PCB wurde 1979 in den USA verboten, nachdem festgestellt werden konnte, dass die Substanz mit Krebserkrankungen zusammenhängt. PCB wurde vor allem für Isolierungen von Elektrogeräten, Farben und Dichtungsmassen verwendet.
Bayer kürzt Dividendenausschüttung drastisch ein
Eine der bekanntesten und ältesten Marken der Unternehmens ist das Schmerzmittel Aspirin (Wirkstoff: Acetylsalicylsäure), mit dem Bayer auch mehr als ein Jahrhundert nach seiner Eintragung als Warenzeichen (1899) weltweit noch immer rund 630 Millionen Euro umsetzt.Nichtsdestotrotz fehlt es dem Pharmakonzern an Verkaufsschlagern, die das Profil und den Umsatz des Unternehmens stärken. Dementsprechend kaufte Bayer im Frühjahr 2024 die Vermarktungsrechte an dem Herzmedikament Acoramidis. Branchenexperten schreiben dem Mittel "Blockbuster-Potential" zu, was für Bayer ein Schritt von vielen zurück in die Erfolgsspur sein könnte. Die Bayer AG ist an der Frankfurter Wertpapierbörse im Dax und im Euro Stoxx gelistet. Die Dividende belief sich 2023 auf elf Cent je Aktie. Das gesetzliche Dividendenminimum soll, wie auch der eingeleitete Sparkurs für die nächsten drei Jahre gelten.
Bekannt ist das Unternehmen auch für den Werksclub Bayer 04 Leverkusen, der zu den Spitzenmannschaften der Fußballbundesliga zählt.